Page 49 - Spielfeld_November_2018
P. 49

  Verein
 bestückt unter anderem die Ständer im Stadion mit SPIELFELD- Magazinen. Zudem ist er Vorstandsmitglied des Audi Fanclubs 1899 Hoffenheim. Seit etwa zweieinhalb Jahren ist auch Sohn Robin Volunteer. Er schaut im Stadion-Innenraum nach dem Rechten.
Seit der Eröffnung der Arena haben die Zuths Dauerkarten, Waltraud Becker kam etwas später dazu. Und wie. „Klar, die Alt’ ist immer dabei“, sagt sie. Bei nahezu jedem Heimspiel flackert sie deutschlandweit über die TV-Schirme. „Sie wird ständig eingeblendet. Ich krieg dann immer Fotos und Nach- richten auf mein Handy geschickt: Die Oma ist wieder im Fernsehen“, sagt ihre Tochter. Warum? „Ich sitze ganz vorne in Reihe 1 im Block T.“ Der Schwiegersohn hat noch eine andere Vermutung: „Sie ist immer voll dabei. Das haben die Kameraleute inzwischen wohl auch gemerkt.“
„Egal wohin, ich geh mit“, sagt die „Oma“, wie sie liebevoll von den Mitgliedern des Fanclubs „1899 Globetrotters“ genannt wird. Alle vier sind Gründungsmitglieder, Nicole Zuth Erste Vorsitzende. „Im Bus saßen eigentlich immer die gleichen, also habe ich vorgeschlagen, einen Fanclub zu gründen. Die anderen meinten: Wenn Du den Vorstand machst.“ Fünf Jahre ist das inzwischen her. Viele Tausend Kilometer sind die Zuths seither ihrer TSG hinterher gereist. Meistens mit dem „Bus 1“ der Globetrotters. Auch bei den Trainingslagern sind sie dabei – sogar in Norwegen 2015. Im knapp 1.500 Kilometer entfernten Lillestrøm bei Oslo empfingen die Zuths die TSG-Spieler mit einer Überraschung: „Wir waren vor der Mannschaft am Trainingsplatz und haben dort das Badnerlied abgespielt und gesungen, als sie einliefen. Die haben sich vielleicht gefreut“, erinnert sich die 49-Jährige. Dabei trugen sie T-Shirts mit der Aufschrift „Kein Weg ist uns zu weit“.
Sohn Robin reiste sogar noch weiter, bis nach Istanbul. Nach dem Spiel überlegte er allerdings, seinen Einsatz zurückzu- fahren. „Kein einziger Spieler kam nach dem Abpfiff zu unserem Block. Ich war total genervt.“ In der darauffolgenden Woche nahm er sich extra Urlaub, um den Spielern beim Training seine Meinung zu sagen. Oliver Baumann und Kevin Vogt sprachen mit ihm. „Inzwischen hat es sich gebessert“, sagt Zuth. Der 25-Jährige steckt viel Geld und Freizeit in seine Leidenschaft. „Letztes Jahr waren es allein in der Vor- runde mit dem Trainingslager 20 Urlaubstage.“ Und Ex-Spie- ler Niklas Süle will er bald sogar in München besuchen. „Beim Fanfest meinte er zu mir, ich solle doch mal in München vorbeikommen. Ich hab ihn gleich gewarnt: ‚Wehe, Du kennst mich dann nicht mehr. Du brauchst nicht meinen, nur weil Du bei den Bayern spielst, bist Du was Besseres. Von dem hohen Ross hol’ ich Dich schnell wieder runter.‘“ Süle lachte und bekräftigte seine Einladung.
SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 49





























































































   47   48   49   50   51