Page 79 - Spielfeld_Oktober_2018
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 Island erstmals 2016 für die EM und 2018 für die WM quali- fizierte. „Wenn Deutschland spielt, bin ich für Deutschland, wenn Island spielt, für Island“, sagt er diplomatisch. Und wenn es zum direkten Duell käme? „Für Island“, gibt Lukas zu.
Vater und Sohn sind ein doppeltes Paket Leistungssport. Der Junge ist als Torwart mit einem Talent gesegnet, dass ihn schon zu einem DFB-Lehrgang führte. Wenn er sich für Deutschland oder für Island entscheiden müsste, käme er in eine Zwickmühle: „Ich weiß es noch nicht, ich habe ja noch Zeit.“ Zu Hause erfährt er von seinen Eltern, was dauerhaft zum Erfolg führen kann. „Immer gut trainieren, alles geben, dann kommt der Erfolg von allein. Immer weiter üben und sich entwickeln“, nennt Alex die Prinzipien, die er seinem Nachwuchs weitergibt. Wie beschreibt Lukas die Tipps, die er vom Papa bekommt? „Immer arbeiten. Und immer weiter- machen, auch wenn mal was schiefläuft.“ Und ist der Vater eigentlich sein härtester Kritiker? Lukas lacht: „Nein, das ist er nicht. Er ist eigentlich ziemlich locker.“ Genau das will der Vater auch vermitteln. „Wir sagen zu Hause, Fußball ist nicht erste Wahl. Erst kommt Schule, Ausbildung, dann der Sport.
Wenn es mit dem Fußball irgendwann nicht weitergeht, haben wir immer einen Plan B. Mit dem Druck zu leben, dass er als Fußballer erfolgreich sein muss – das möchte ich meinem Sohn nicht antun. Und mir selbst auch nicht.“
Dass Lukas letztlich vor einer noch größeren Herausforderung steht, als er selbst auf seinem anfangs steinigen Weg zum Profi, betont Alex Petersson. „Handball ist nicht so brutal wie der Fußball, der ein großes Geschäft geworden ist. Dagegen ist Handball ein kleiner Sport. Ich habe bis 17, 18 Jahre noch ein normales, jugendliches Leben führen und alles genießen können. Als Fußballer wird das für Lukas schwieriger wer- den“, sagt der Vater und befindet sich in einem Zwiespalt: „Das wünsche ich meinem Sohn natürlich eigentlich nicht so gern, aber so ist der Weg. Wenn er diesen wählt, muss er ihn gehen.“
Besondere Herausforderung: Beim Elfmeterwerfen ließ Vater Alexander seinem Sohn Lukas mit dem Handball keine Abwehrchance.
 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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