Page 15 - Spielfeld_August_2018
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 Profis
 H err Nagelsmann, gleich ganz konkret gefragt: Wie ist Ihre ganz persönliche Erwartungshaltung für die neue Saison?
„Es ist nicht ganz einfach, das einzuordnen, wenn man so erfolgreich war wie wir in den vergangenen beiden Jahren. Wir alle im Klub sind ambitioniert und haben viel vor. Das bestätigen auch die Eindrücke der Vorbereitung und die Attitüde der Jungs. Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer höhere Ziele anstrebe. Aber viel höher als vergangene Saison geht es in der Liga nicht. Wir werden also alles versuchen, damit es wieder so erfolgreich wird.“
Wie gehen Sie mit der Herausforderung von Bundesliga, DFB-Pokal und der Champions League um? War die vergangene Saison in der Europa League da womöglich lehrreich?
„Hilfreich war es auf jeden Fall. Es lag vergangenes Jahr aber auch nicht an der dreifachen Herausforderung, dass wir in der Europa League nicht erfolgreich waren, sondern an den extrem vielen vergebenen Torchancen. In der Vorbereitung haben wir die Jungs abwechselnd dienstags oder mittwochs ordentlich herausgefordert, um damit die Belastung in der Champions League zu simulieren. Und wir planen, in dieser Saison nicht mehr so viel zu wechseln, sondern wollen ver- suchen, die ersten 16 Spieler durch alle drei Wettbewerbe durchzukriegen. Obwohl wir schon einen ausgewogenen Kader haben, besitzen wir eben nicht 25 gleichwertige Spieler. Im vergangenen Jahr haben wir zu viel gewechselt und vielleicht zu viel Angst vor der Belastung gehabt.“
Weniger Rotation bedeutet auch, dass mehr Spieler nicht zum Einsatz kommen. Müssen Sie da härter sein als Trainer?
„Bei einem größeren Kader muss man natürlich viele Ent- scheidungen treffen. Da wird es schon eine Auswahl geben müssen, aber das wissen die Spieler auch. Ich habe damit kein Problem, denn die Spieler wissen, dass die Entscheidung für einen Spieler nicht heißt, dass ich für denjenigen mehr Sympathien hege als für einen anderen. Ich entscheide das im Sinne der Gruppe nach Leistung. Wenn der eine besser ist als der andere, wird er auch spielen.“
Viele Spieler sagen, die Champions League sei fußballe- risch das höchste der Gefühle. Was bedeutet sie Ihnen? „Es ist natürlich der bedeutendste Klubwettbewerb. Man kann nichts Größeres erreichen, vor allem als so kleiner Verein wie Hoffenheim. Mal sehen, wen wir zugelost bekommen, wir sind in Topf vier ja ein recht kleines Licht. Es können ordent- liche Bretter als Gegner kommen. Das wäre eine tolle Sache. Ich könnte mir vorstellen, dass es lustig wird, wenn Hoffen- heim ausgelost wird und sich alle fragen, wer das ist und wo die spielen. Da freuen wir uns drauf.“
SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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