Page 15 - Spielfeld_Juli_2018
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 Vorbereitung
 Nein, antwortet Dietmar Hopp, wenn er nach seinem großen Engagement für die
TSG Hoffenheim gefragt wird. Noch einmal würde er es wohl nicht machen. Wie gut, dass er sich entschied, seinen Heimatklub zu einem mittlerweile angesehenen und äußerst erfolgreichen Verein zu formen. Die TSG Hoffenheim und damit auch die zehn Jahre in Deutschlands Eliteklasse wären ohne Dietmar Hopp schlichtweg undenkbar. Aber der 78-Jährige hat nicht nur im Fußball tiefe Spuren hinterlassen.
 VON ROLAND ZORN
Ein Leben lang mutig voranzugehen und anderen Menschen nach besten Kräften zu helfen, hat Dietmar Hopp schon immer bef lügelt. Seine Liebe
zum Fußball („Er ist für mich der schönste Sport“) rührte für ihn stets aus der Kraft des verbindenden Gemein- schaftserlebnisses. Der frühere Mittelstürmer der TSG 1899 Hoffenheim, nun schon seit 63 Jahren Mitglied des Vereins, spricht auch über seine beruflich großen Erfolgsgeschichten als Unternehmer und Mitgründer des späteren Softwareweltkonzerns Systemanalyse und Programmentwicklung (SAP) wie ein Mannschaftsspieler: „Die Basis des SAP-Erfolgs war Teamgeist, unbändiger Wille zum Erfolg und die Bereitschaft zu persönlichen Opfern.“ Diese Tugenden hat Dietmar Hopp als Mäzen und Investor auch bei der TSG geweckt und gefördert, die deswegen nun bis in die Champions League vorsto- ßen konnte.
Diese Eigenschaften hat Hopp selbst als „Kapitän“ der fünf SAP-Gründerväter zeit seines Lebens verinnerlicht. Heute, mit 78 Jahren, hat sich Dietmar Hopp längst vom Vorstandsvorsitz der seit 1988 börsennotierten SAP AG, inzwischen SAP SE, verabschiedet – und auch dem Aufsichtsrat der erfolgreichsten deutschen Firmengrün- dung nach dem Zweiten Weltkrieg gehört der Walldorfer Unternehmer seit 2005 nicht mehr an. Aber seine Prinzi- pien, die er im größten Software-Unternehmen Europas verankerte, gelten dort noch heute. Und er fordert sie auch von den Mitarbeitern der TSG und den Profis ein.
Aber Hopp ist ein Chef mit Herz. Seine Mitarbeiter bei SAP haben den in der Metropolregion Rhein-Neckar verwurzelten Dietmar Hopp ob dessen Herzlichkeit, Bodenständigkeit und Hilfsbereitschaft sehr geschätzt, weil dieser Chef nicht nur reich an Geld, sondern auch reich an Menschlichkeit und sozialer Zuwendung war. Daraus erwuchs seine karitative Selbstverpf lichtung, die 1995 in die Gründung der gemeinnützigen Dietmar Hopp Stiftung mündete. Deren Stiftungsvermögen über rund
vier Milliarden Euro besteht aus zwei Dritteln der vom Stifter gehaltenen SAP-Aktien. Über 700 Millionen Euro hat die Stiftung seither ausgeschüttet für gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Sport, Medizin, Soziales und Bildung. „Wer oben ist, darf unten nicht vergessen“, lautet ein Lebensmotto von Dietmar Hopp, den seine SAP-Mitarbeiter einst „Vadder Hopp“ nannten, weil er immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Bedürfnisse in der rasch gewachsenen Firmenfamilie hatte.
Dietmar Hopp gibt gern – aber ungern nach dem Gieß- kannenprinzip. Der Mann, der am 26. April 1940 in Heidelberg zur Welt kam, in Hoffenheim aufwuchs, an der Technischen Universität Karlsruhe studierte, in Weinheim die inzwischen in Walldorf ansässige SAP mitgründete, bekennt sich zu seiner Heimat, die er nie verlassen wollte. Und ein bedeutendes Stück Heimat ist für Dietmar Hopp die Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim, für die er mit 17 Jahren in der ersten Mannschaft spielte. 22 Jahre später, als die SAP 1989 ihren Börsengang vollzogen hatte, wendete sich Dietmar Hopp dem Klub seiner Jugend wieder mit großer Inten- sität zu.
  SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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