Page 6 - Spielfeld_März_2018

11 FAKTEN
Inzwischen gehört es zum guten Kritiker-Ton, die derzeitige Übermacht des FC Bayern München in der Bundesliga zu bedauern. Dabei reicht ein Blick ins Ausland, um festzustellen, dass derartige Phasen der Dominanz eines einzelnen Klubs keine Seltenheit sind. Wir haben uns mal ein wenig umgeschaut – und ein paar internationale Fakten über Serien-Sieger gesammelt.
... ÜBER SERIEN-SIEGER
1. Nach Lage der Dinge wird der FC Bayern München am Saisonende mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen sechs- ten Deutschen Meistertitel nacheinander feiern und damit seinen eigenen Rekord ausbauen. Seit der Spielzeit 2012/13 kam der Bundesliga-Titelträger stets aus der bayerischen Landeshauptstadt. In dieser Zeit holten mit Pep Guardiola (3), Carlo Ancelotti und Jupp Heynckes drei Trainer die Schale nach München.
Gewohntes Bild: Die Mannschaft des FC Basel feiert den Meistertitel in der Schweiz – zuletzt acht Mal nacheinander.
4. Eine Vorherrschaft sondergleichen strahlte in den 1950er Jahren Real Madrid aus. Und das nicht nur im nationalen Fuß- ball. Angeführt vom legendären Argentinier Alfredo di Stéfano schickte sich das „weiße Ballett“ an, den zur Saison 1955/56 neu eingeführten Europapokal der Landesmeister gleich fünf Mal nacheinander zu gewinnen. Eine derart beeindruckende Serie hat es auf europäischer Ebene bis dato nie wieder gegeben. Durch den Finalerfolg über Juventus Turin in der Vorsaison gelang den Königlichen zudem als bisher einziger Mannschaft die Titelverteidigung in der UEFA Champions League. Es war das zwölfte Mal, dass Real die europäische Krone errang.
5. Der FC Schalke 04 und die Deutsche Meisterschaft – dies scheint nicht erst seit der Saison 2000/2001, als sich die Königsblauen für vier Minuten als Deut- scher Meister wähnten, eine wenig vielversprechende Konstellation zu sein. In der Tat gelang den Gelsen- kirchenern seit Einführung der Bundesliga noch kein Titelgewinn. Dabei haben die Knappen durchaus erfolgreiche Jahre im deutschen Fußball erlebt und eine beeindruckende Erfolgsserie hingelegt. Zwischen 1934 und 1942 stand Schalke nämlich in jedem Jahr im Finale um die Deutsche Meisterschaft oder den Pokal. Sechsmal gewann die Mannschaft in dieser Zeit die Meisterschaft, zusätzlich einmal den Tschammerpokal, den Vorgängerwettbewerb des heutigen DFB-Pokals.
2. Mit zehn Meistertiteln nacheinander (von 1979 bis 1988) ging der BFC Dynamo, der aufgrund der Unterstützung von Parteigröße Erich Mielke als „Stasi-Klub“ verhasst war, als Rekordmeister in die Geschichte der ehemaligen DDR-Oberliga ein. Heute spielt der Berliner Verein in der viertklassigen Regionalliga Nordost und wird vom ehemaligen Bundesliga-Profi René Rydlewicz trainiert.
Gestatten, Mielke: In
der DDR gratuliert der Stasi-Chef den Spielern „seines Klubs“ BFC Dynamo Berlin zum Titel, hier auch dem späteren Nationalspieler Thomas Doll (Mitte, Hintergrund).
3. Auch unsere Schweizer Nachbarn haben sich mitt- lerweile an die Dominanz eines einzelnen Vereins ge- wöhnen müssen. Zum achten Mal nacheinander feierte der FC Basel in der Saison 2016/17 die Meisterschaft. Und auch in diesem Jahr liegt der vom ehemaligen Bundesligaspieler Raphael Wicky trainierte FCB im Kampf um den Titel aussichtsreich im Rennen.
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