Page 67 - Spielfeld_Juli_2017
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Schick und alles im Blick: „TSG-Kapitän“ Martin Odenwald
  Region
 Voller Leidenschaft für die Schifffahrt und die TSG Hoffenheim: Martin und Monika Odenwald
Vereinsliebe waren heftig, der Gegenwind vom Ufer enorm und häufig unsportlich. Besonders rund um Mannheim und Karlsruhe. Von der Mannheimer Neckarwiese haben Waldhof-Fans Steine oder Flaschen geschmissen, „drei KSC’ler sind einmal völlig durchgedreht, die haben mit allem geworfen, was sie finden konnten. Da fährt man dann schon mal etwas weiter vom Ufer weg“, erzählt Odenwald. „Auf dem Neckar bei Marbach wurden wir sogar einmal mit einem Luftgewehr beschossen“, erinnert sich seine Frau. Umstreichen war trotzdem keine Option: „Das stand nie zur Debatte. Dazu muss man stehen. Der Anstrich war unser öffentliches Bekenntnis zur TSG Hoffenheim.“ Seit etwa drei Jahren ha- ben sich die Anfeindungen deutlich gelegt. Beschimpft oder beschmissen werden sie so gut wie gar nicht mehr. Odenwald: „Höchstens mal ‘nen Stinkefinger.“ Aber auch der Daumen werde immer wieder gehoben, oder Leute winken vom Ufer mit TSG-Schals.
Wenn die TSG spielt, steht das Boot still
Spielt Hoffenheim, hält das Paar nichts mehr auf dem Wasser: In all den Jahren haben sie gerade mal vier Heimspiele verpasst – und das, obwohl sie lange Zeit eigentlich ausschließlich auf dem Schiff lebten. In ihrer Wohnung in Eschelbach waren sie kaum. „Eigentlich nur, um Post zu holen oder wenn Hoffenheim gespielt hat“, sagt Odenwald und lacht. Kein Wunder: 2003 bauten sie die Bordwohnung aus, verdoppelten die Quadratmeterzahl auf etwa 100. Natürlich zieht sich auch dort ihr Ver- ein durch die Einrichtung: Kissen und jede Menge unterschriebene Trikots, einige sogar gerahmt.
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 Detailverliebt: Die „Schadeck” ist ein kleines TSG-Museum
   


























































































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