Page 56 - Spielfeld_Mai_2017
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 Die lange Verletzungspause aber kann Hack nicht zurück- holen; ein Jahr, das im Übergang zum Seniorenbereich unglaublich viel ausmachen kann. Der 18-Jährige hat gelernt, es zu akzeptieren: „Keine Ahnung, wie es sonst gelaufen wäre.“ Und so hat er auch akzeptiert, dass es in der Saison für die U19 der TSG wohl erstmals seit 2013 nicht für die Endrunde der Deutschen Meisterschaft reichen wird. „Die Liga ist verdammt eng. Jeder kann gegen jeden verlieren – und wir haben zu viele Punkte gegen kleinere Teams liegen gelassen.“
Abhaken, Mund abputzen, besser machen. So lebt Ro- bin Hack den Sport, der sein Beruf werden soll. Immer schon. „Für mich gab es nur Fußball. Immer nur Fuß- ball.“ Er verzieht keine Miene. Mit 14 Jahren verließ er Pforzheim, um bei der TSG professionell gefördert zu werden. Unter Tränen der Mutter und seiner kleinen Schwester, die den Sohn und Bruder kaum gehen lassen mochten. „Das war hart für sie, aber ich wollte immer Profi werden und für mich war es klar, dass ich dann auch mehr investieren muss.“ Heute sagt er: „Ich habe es nie bereut.“ Robin ging in eine Gastfamilie, erst vor kurzem zog er in Sinsheim in eine eigene Wohnung. Und so wie ihm der private Sprung auf eigene Füße gelang, soll nun der Sprung zu den TSG-Profis gelingen. „Es ist mein Traum, mich bei den Profis durchzusetzen.“
„Herr Nagelsmann ist ein toller Trainer“
Zur U23 wird er bereits in dieser Saison schon regelmä- ßig als Trainingsgast eingeladen, aber die Bundesliga, das ist schon noch ein weiter Weg für den trickreichen Tempodribbler. Gerade im körperlichen Bereich „muss ich noch zulegen“, gesteht er. Doch Robin Hack glaubt an seine Chance, auch weil er am Beispiel seines früheren Teamkollegen Philipp Ochs sieht, dass es funktionieren kann. Eben hier in Hoffenheim, wo er fußballerisch groß wurde. „Es ist immer besser, in einem Klub zu sein, wo jeder jeden kennt. Dieses vertraute Umfeld genieße ich sehr.“ Und bei den Profis würde es schließlich auch zu einem Wiedersehen mit einem alten Bekannten kom- men – der Trainer Julian Nagelsmann hatte Robin Hack seinerzeit noch als B-Jugendlichen zu den U19-Junioren hochgezogen.
„Herr Nagelsmann ist ein toller Trainer, mit wahnsinnig viel Wissen, aber auch sein Umgang, seine Ansprachen sind immer top“, erklärt Hack. Und die Distanz in seiner Anrede erinnert einen daran, wie jung dieser fokussierte Robin Hack doch ist, wie tastend auf dem Weg zur großen Karriere. Während es so scheint, als würde die halbe Welt den jüngsten Coach der Bundesliga-Geschichte gern für sich vereinnahmen, verrät Hack, wie er aufblickt zu dem 29-Jährigen. „Für mich war er immer der Herr Nagelsmann“, sagt Hack. „Vielleicht ändert sich das ja mal.“ Es wird sicher nicht das größte Problem sein.
Mit der DFB-Auswahl will Robin Hack auch bei der Europameisterschaft im Sommer jubeln.
ROBIN HACK
Geburtsdatum: Geburtsort:
 27. August 1998 Pforzheim
  Bei der TSG seit 07/2012
Frühere Vereine:
Karlsruher SC FC Calmbach
TSG-Bilanz in dieser U19-Saison:
19 Spiele*, 14 Tore
Junioren-Länderspiele:
15 Spiele, 1 Tor
 56
*Stand 20. April 2017

















































































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