Page 46 - Spielfeld_Februar_2017
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                 DEN RASEN VOR AUGEN, NIKLAS SÜLE IM OHR
Johannes Bender ist ein großes Talent der TSG 1899 Hoffenheim. Der Junioren-Nationalspieler hatte Pech, als er im Mai im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft einen Kreuzbandriss erlitt. Doch nun steht der 18-Jährige nach einem harten Reha-Training vor seinem Comeback.
E s war ein großer Schreck, ein tiefer Schock, der Johannes Bender durch den Körper fuhr. Im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft mit den U19­Junioren der
TSG Hoffenheim gegen Werder Bremen ging er im Vorjahr zu Boden. „Das wirklich Blöde war, dass es in der letzten Aktion des Spiels passiert ist“, schildert Jo Bender den Vorfall. Während seine Kameraden sich über den 3:1­Sieg im Dietmar­Hopp­Stadion freuten, ging es ihm schlecht. „Als ich gelandet bin, habe ich es knacken gehört. Dann hatte ich zehn Minuten höllische Schmerzen im Knie.“ Dann wurde es besser, Jo konnte gehen und hoffte auf ein Unglück weniger schlimmen Ausmaßes. „Ich hatte schon Kollegen gesehen, die einen Kreuzbandriss hatten und danach nicht mehr laufen konnten. Also dachte ich, vielleicht ist nur das Außenband oder das Innenband kaputt.“ Doch so war es nicht. Jo Bender, der defensive Mittelfeldspieler der U19, der Mann mit der Nummer 6 auf dem Trikot, hatte an diesem 10. Mai 2016 die Verletzung erlitten, die früher als der Super­GAU für einen Fußballer angesehen wurde und mit der einst tatsächlich etliche Fußball­Profis ihre Karriere beenden mussten. Die Diagnose: Kreuzbandriss.
„Ich möchte möglichst beim ersten Rückrundenspiel gegen Kaiserslautern wieder auf dem Platz stehen.“ JOHANNES BENDER
Die Untersuchung mit der Kernspintomographie ließ keine Zweifel zu. „Das war ein Schock. Im ersten Moment war ich schon ziemlich niedergeschlagen, aber zwei Tage danach habe ich wieder nach vorne geguckt“, erinnert sich Jo, der eigentlich Johannes heißt. Die Verletzung war ein tiefer Einschnitt in seinem Leben, alle seine Planungen über den Mai hinaus waren über den Haufen geworfen worden. Er verpasste das zweite Halb­ finale am Pfingstmontag in Bremen, ausgerechnet an seinem 18. Geburtstag. Nun war er volljährig, aber ein Patient. „Die Mannschaft hat dann für mich das Rückspiel 2:0 gewonnen. Es war eine schöne Geste, dass sie nach dem Tor zum 1:0 ein blaues Trikot gezeigt haben, auf dem mir gute Besserung gewünscht wurde. Da konnte ich nach vorne schauen.“
Jo Bender in einem seiner letzten Spiele vor der Knieverletzung: Am 7. Mai 2016 besiegte die U19 den SC Freiburg mit 3:1.
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