Page 60 - Spielfeld_August_2016
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 Michael Mutzel (l.) als Fußball- profi im Trikot des Karlsruher SC im Duell mit dem damaligen Hoffenheimer Luiz Gustavo.
Mit dem Direktor Profi-Fußball Rosen und Trainer Nagels- mann stimmt sich Mutzel bei der Suche nach neuen Spielern eng ab. Die Büros der Schatzsucher liegen nah beieinander, regelmäßig sitzen alle zusammen und tauschen sich aus. Die sportliche Leitung gibt vor, auf welcher Position Bedarf besteht und erstellt ein Anforderungsprofil. Mutzel und sein Team durchforsten im Anschluss die internationale Fußballwelt, grenzen die Kandidaten ein und geben perfekt auf den Spiel- stil ausgerichtete Vorschläge an Rosen und Nagelsmann ab. Die Arbeit beginnt natürlich am Computer und wird durch Programme und die seit zehn Jahren gepflegte TSG-Daten- bank, in der zehntausende Spieler erfasst sind, erleichtert. Die Spielbeobachtung darf aber natürlich nie fehlen. „Unsere Scouts sind stets im Einsatz und sichten Spieler in Deutschland und im Ausland. Zwar werden uns natürlich auch interes- sante Spieler angeboten, wir wollen aber aktiv scouten. Wir erstellen spezielle Profile und suchen damit die Fußballer, die am besten zu uns passen“, sagt Mutzel.
Seine Tätigkeit hat eine enorme Bedeutung für den Verein. Aufgrund der extrem gestiegenen Ablösesummen ist es wichtig, Talente früh zu sichern, um nicht horrende Kosten auf bringen zu müssen – aber andererseits selbst hohe Summen einzu- nehmen. Mutzel macht die Verantwortung nicht nervös, er vertraut seinen Stärken, der perfekten Zusammenarbeit mit
Julian Nagelsmann und Alexander Rosen sowie seinem Team, dass monatlich mehrere tausend Kilometer zurücklegt, um die besten Spieler für die TSG zu gewinnen.
Trotz des enormen Aufwands wissen alle Beteiligten aber auch um die wahren Schätze: die eigenen Jugendspieler. Mutzel verbringt viel Zeit auf den Plätzen der TSG: „Ich bin nicht nur unterwegs und sichte andere Spieler, sondern gucke mir auch unsere Mannschaften oft und genau an. Wir müssen ein genaues Gespür dafür haben, was gebraucht wird und was aus den eigenen Reihen kommt. All der Aufwand bringt nichts, wenn wir nicht wissen, was bei uns läuft.“
Blick auf den eigenen Nachwuchs
In Niklas Süle, Jeremy Toljan, Nadiem Amiri, Philipp Ochs und Russell Canouse spielten in der vergangenen Saison fünf Akteure aus der TSG-Jugend für Hoffenheim in der Bundes- liga. Diese Entwicklung wollen Mutzel und seine Mitstreiter fortführen: „Wir müssen jeden externen Zugang mit unseren Nachwuchsspielern vergleichen. Niemand will die eigenen Talente außen vorlassen. Es gibt viele Spieler, denen wir den Sprung in die Bundesliga absolut zutrauen. Wir wollen den Weg mit jungen Spielern aus der Region und unserer Akademie weitergehen. Das ist im Sinne aller.“
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