Page 73 - Spielfeld_August_2015
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   DER SCHWERE WEG ZUR NUMMER 1
Der Amputierten-Fußball fristet in Deutschland ein Schattendasein. Trotz der Unterstützung von „Anpfiff ins Leben“ und Sponsoren müssen die Spieler ihren Sport weitestge- hend selbst finanzieren. Die deutsche Nationalauswahl um den Speyerer Torhüter César Leszinski will das jetzt ändern. Das langfristige Ziel: einen Ligabetrieb etablieren.
I hre Prothesen lassen die Spieler in der Kabine, ihre Schicksalsschläge auch. Sie haben sie schon lange überwunden, den Weg zurück ins Leben gefunden. Der Sport und der Kampfgeist hat sie da hinge-
bracht, wo sie heute stehen: in der deutschen Nationalauswahl des Amputierten-Fußballs. Einer von ihnen ist der Speyerer César Leszinski. Der 31-Jährige trainiert regelmäßig in Hoffenheim.
Die Nummer 1 sollte es sein – von Anfang an. Fußball war seine Welt, seine Kindheit. Irgendwann einmal Torwart sein, das war sein Traum. Leszinski wuchs in Benguela (Angola) auf, inmitten eines blutigen Bür- gerkriegs. Seinen Fußballtraum aber verlor er nie aus den Augen. Jeden Tag kickte er mehrere Stunden barfuß mit Kumpel. Statt zur Schule zu gehen, spielten sie lieber Fußball oder kletterten auf Kokospalmen und Mangobäume.
SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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