Page 70 - Spielfeld_August_2015
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KLARER FOKUS AUF DEN FUSSBALL
Der Sport verändert sich momentan rasant. Besonders der Fußball sowie die amerika- nischen Profisportarten profitieren von der stetig wachsenden Datenmenge und deren Vernetzung. Lange waren die Anforderun- gen, die der Sport an die Datenverarbeitung stellte, zu hoch. Doch speziell die HANA- Technologie der SAP SE ist in der Lage, BIG DATA zu beherrschen und zu gestalten. Die in Walldorf bei Heidelberg ansässige SAP SE, die seit mehr als 30 Jahren für große, internationale Firmen tätig ist, wendet sich seit zwei Jahren gezielt den Software- lösungen für den Sport zu. „Unser Produkt Sports One ist genau für die Bedürfnisse des Sports entwickelt worden“, sagt Stefan Wagner, General Manager Media, Sports
& Entertainment. „Noch legen wir klar den Fokus auf Fußball. Ab 2016 soll Eishockey dazu kommen.“ Die Produkte für Topkunden wie den Deutschen Fußball-Bund, Bayern München, Manchester City oder den Partner TSG Hoffenheim basieren auf eine Standard- software, werden aber spezifisch den Kun- denanforderungen angepasst.
„Fußball wird immer wissenschaftli- cher. Jeder sucht den kleinen Prozent- satz, der noch Potenzial freisetzt“ OLIVER BIERHOFF
Der vom TSG-Eigner Dietmar Hopp und vier Weggefährten 1972 gegründete Konzern besitzt weltweit ein herausragen- des Renommee in der Datenverarbeitung. Und der Sport mit seinen anspruchsvollen Anforderungen braucht exzel- lente Partner, um aus dem stetig wachsenden Datenpool einen Vorteil zu ziehen.
Bei der TSG wird Big Data personifiziert durch Rafael Hoff- ner. Beim Koordinator Sport-IT-Innovationen und bei Peter Görlich, dem Leiter der achtzehn99 Akademie, laufen die Fäden zusammen. Mit „SAP Sports One“ sammeln und ana- lysieren sie mit ihren Teams auch die Daten des RedFIR-Sys- tems, das vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltun- gen (Erlangen) installiert wurde. „Der 11. November 2013 war für uns ein wichtiges Datum“, sagt Fadi Naoum von der SAP. Seitdem werden von den A-Junioren-Spielern der TSG bei speziellen Trainingseinheiten jeder ihrer Schritte und Tritte erfasst und gespeichert. Jeder Spieler trägt drei Chips an der Trainingskleidung, einen im Trikot, die anderen an je einem Schienbeinstutzen. Zudem ist ein halbes Dutzend spezieller Trainingsbälle mit Chips ausgerüstet. Zwölf An- tennen der Ortungstechnologie RedFIR rund um das Spiel- feld erfassen, zu welchem Zeitpunkt sich die Chips wo auf dem Platz befinden und in welcher Höhe. Daraus werden die Rohdaten ermittelt, die in eine Datenanalyse münden, die völlig neu ist im Fußball.
Passlänge, Schussgeschwindigkeit, das Tempo, aber auch das Abbremsen eines Spielers lassen sich ebenso messen wie die Schrittzahl und ob der Ball mit rechts oder links geschossen wurde. Bis zu 50.000 Positionsdaten pro Sekunde kann das RedFIR-System aufzeichnen, die sofort in einem Container am Rande des Spielfelds zur Verfügung stehen, wo eine SAP HANA-Datenbank von SAP sie verarbeitet. Die EDV, die vor nicht allzu langer Zeit noch Minuten dauerte, vollzieht sich nun in zwei Sekunden. Durch Fachleute und Trainer können Millionen Daten zeitnah dann wieder zu echtem Fußball mit wichtigen Erkenntnissen für die Trainingsplanung werden.
Das System Helix, eine 180-Grad-Videowand zur Verbesse- rung der visuell-kognitiven Leistungsfähigkeit, existiert nur bei der TSG. Mit dem Prototyp betreten der Club und SAP einen neuen Bereich. Das Interesse aus dem internationalen Topsport ist groß. Die TSG ist somit auch ein Showcase für SAP, die mit ihren Kunden und Interessenten ihrer Produkte nach Hoffenheim kommt, um dort die modernsten Lösungen in ihrer Anwendung zu zeigen. Als Plattform für Produktent- wicklungen und -präsentationen steht die TSG ihrem wich- tigsten Partner bei der Kreation und Realisierung von strategi- schen Projekten und Lösungen stets zur Verfügung.
 

























































































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