Page 50 - Spielfeld_November_2021
P. 50

50
N ick Proschwitz muss nicht lange nachdenken, ihm fällt fast jedes Detail zur ersten Saison ein, die er in Hoffenheim verbrachte. „Ich
war 18 Jahre alt und habe hier den Führerschein gemacht. Ich hatte ein tolles Jahr bei der TSG“, sagt er. Geboren noch zu DDR-Zeiten im November 1986 in Weißenfels, aufgewachsen in der Nähe von Bamberg, kam Proschwitz über kleine Vereine und die SpVgg Greuther Fürth im Sommer 2004 in den Kraichgau. 20 Tore erzielte der hochgewachsene, schlanke Mittelstürmer damals. Diese Treffer waren mitent- scheidend, dass
der neue Leiter der TSG-Akademie, bei ihm und trug ihm die Idee vor, er könne mit Kapitän Andreas Ludwig sowie Mario Erb und Robin Szarka einer der erfahre- nen Spieler werden, an denen sich die Toptalente der Hoffenheimer U23 orientieren sollen. „Wir hatten super Gespräche und ich hatte sofort Bock, mitzumachen. Auch, da ich die Perspektive aufgezeigt bekam, dass ich mit Unterstützung der TSG meine Trainerscheine machen kann“, erklärt Proschwitz. Seitdem spielt er bei „Hoffe zwo“ und trifft so selbstverständlich, als wäre der Spruch von „Toren am Fließband“ für ihn er-
„Wir hatten super Gespräche und ich hatte sofort Bock, mitzumachen. Auch, da ich die Perspektive aufgezeigt bekam, dass ich mit Unterstützung der TSG meine Trainerscheine machen kann.“
für die TSG eine
neue Ära anbrach,
denn dank seiner
Tore schafften die
A-Junioren den
ersten Aufstieg
des Vereins in eine Bundesliga. Für Proschwitz selbst war es der Beginn einer Laufbahn, in der er für 18 Klubs aus sechs verschiedenen Ländern spielen sollte. Und schon in der Saison 2004/05, noch als A-Juniorenspieler, feierte er zudem sein Debüt in der zweiten Mannschaft der TSG Hoffen- heim – in jenem Team, in das er 16 Jahre danach nun zurückgekehrt ist.
Zu Saisonbeginn stand er noch bei Eintracht Braun- schweig unter Vertrag, bestritt beim Zweitliga-Absteiger auch noch zwei Partien in der 3. Liga. „Meine Leistung und die von uns allen war mäßig. Das hat nicht mehr richtig gepasst“, sagt Proschwitz. Deswegen trennte er sich von den Braunschweigern. „Ich habe mir tat- sächlich überlegt, meine Karriere zu beenden.“ Doch zwei Wochen später meldete sich Jens Rasiejewski,
funden worden. In 13 Spielen netzte er zwölf Mal. „Als ich hier unter- schrieben habe, sagte ich mir, ich versuche, jedes
zweite Spiel ein Tor zu machen. Den großartigen Start konnte ich mir nicht vorstellen“, sagt Proschwitz. „Aber im Endeffekt geht es nicht darum, dass ich hier möglichst viele Tore schieße, sondern dass wir die Mannschaft und die Talente nach vorn bringen.“
Eben diese Rolle eines vielversprechenden Talents besaß er selbst vor mehr als anderthalb Jahrzehnten. Da er mit seinen Spitzenleistungen bei den A-Junioren der TSG aufgefallen war, erhielt er viele Angebote und entschied sich nach nur einem Jahr in Hoffenheim dazu, zum Hamburger SV zu wechseln. Es war der Beginn einer großen Wanderschaft, die ihn in die eng- lische Premier League (Hull City) führte und zudem zu weiterer Erstligaerfahrung in den Niederlanden (Sparta Rotterdam), in Belgien (VV St. Truiden) und der Schweiz (FC Thun).
         2004 - 2005
TSG Hoffenheim U19 / 2. Mannschaft 2 Spiele, 0 Tore (bei den Herren)
2005 - 2007
Hamburger SV II 22 Spiele, 0 Tore
2007 - 2008
VfL Wolfsburg II 36 Spiele, 16 Tore
2008 - 2009
Hannover 96 II
33 Spiele, 11 Tore
VEREIN









































































   48   49   50   51   52