Page 72 - Spielfeld_Mai_2021
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Eine winzige blau-weiße Fahne weht auf einem kleinen Balkon, das TSG-Logo kaum erkenn- bar. Eine maßlose Untertreibung dessen,
was im Inneren des Hauses in Schwarzach auf die Besucher von Kirstin Weckbach, Peter Hartnagel und Günter Rettinger wartet. Die drei Bewohner der Johannes-Diakonie sind glühende Hoffe-Fans, wer ihre Wohnungen betritt, steht inmitten eines blauen Sammelsuriums unzählbarer TSG-Utensilien. Ein bisschen wirkt es wie ein dreidimensionales Such- bild, auf dem man das einzige Teil finden muss, das nicht zum Verein passt.
Günter Rettinger scheint alles zu besitzen, auf das je ein TSG-Logo gedruckt wurde. Er verneint: „Das Monopoly-Spiel fehlt mir noch, und beim Duschvorhang war ich leider zu spät.“ Aber sonst: Hoffenheim soweit das Auge reicht – und auch um die Ecke in den anderen Zimmern setzt sich das fort. Unterschriebene Trikots und Poster hängen an den Wänden und der Decke, Schals, Hoffis, Gartenzwerge, Weihnachtskugeln, Tassen, Bälle, Mützen. Die Brotbox hat der 42-Jährige blau-weiß angepinselt und mit dem Logo bestückt, selbstklebende Folien in den Vereinsfarben liegen schon bereit. „Den Schrank will ich noch blau bekleben.“ Rettinger arbeitet bei einer Fensterbaufirma im Nachbarort, in seiner Schwarzacher Wohnung lebt er seit drei Jahren.
Das Haus gehört der Johannes-Diakonie. Die leistet an rund 30 Standorten Assistenz für Menschen, die Unterstützung benötigen, manche haben eine geis- tige Behinderung, andere psychische Erkrankungen. Unter anderem bietet das Unternehmen verschiede- ne Wohnangebote an. Die Bewohner des Hoffe-Hau- ses etwa können ein gemeindeintegriertes und selbstständiges Leben mit individueller Unterstützung und Betreuung führen.“
 „Den Schrank will ich noch blau bekleben.“ GÜNTER RETTINGER
   TSG-Fans durch und durch: Günter Rettinger, Kirstin Weckbach und Peter Hartnagel (v. l.)
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