Page 72 - Spielfeld_Februar_2021
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Jahre ist es her, dass die Burg Neidenstein erstmals schriftlich erwähnt wurde. Die gleichnamige Ortschaft im Schwarz- bachtal zwischen Eschelbronn und Waibstadt liegt nur acht Kilometer von Hoffenheim entfernt. „Majestätisch“ erhebe sich die Burg zwischen den Hügelwelten des Kraichgaus und des Kleinen Odenwalds, preisen Wanderführer, nur die Burg Steinsberg sei eindrucksvoller. „Das noch heute trutzige Bollwerk besitzt Historie“ heißt es dort, die Burg „mag in Teilen ruinös liegen, gefällt dennoch aber als ausgezeichnet
erhaltenes Ensemble“. Der Turm (Bergfried) ist weithin sichtbar, die Ringmauer und die Haupt- und Vorburg aus dem Mittelalter sind von stattlicher Größe. In historischen Quellen wird die Burg, gelegen auf dem Galgenberg, auch als Veste Neidenstein oder Nydenstein bezeichnet. Die Burg ist im Privatbesitz der Familie von Venningen, deren Vorfahren schon zu Urzeiten am Bau beteiligt waren, und kann nur bedingt besichtigt werden. Die Kernburg ist be- wohnt, in der Vorburg befindet sich ein Heimatmuseum.
HEIMATKUNDE
 Schöne Schreibe aus Heidelberg
Jeder Grundschüler kennt sie, die Füllfederhalter mit dem hölzernen Schaft und der farbigen Kappe. Unter dem Namen „LAMY abc“ kam dieser vielfach prämierte Füller 1987 auf den Markt und festigte den Ruf, den sich das Heidelberger Unternehmen aufgebaut hatte – die Verbindung von Design, Innovation und Qualität „Made in Germany“. Unter dem Namen „Orthos Füllfederhal- ter-Fabrik C. J. Lamy“ hatte die Firma, 1930 von C. Josef Lamy gegründet, mit der Herstellung von Schreibgeräten begonnen. 1948 firmierte das Unternehmen auf seinen heutigen Namen um, ab 1962 prägte Manfred Lamy, Sohn des Gründers, die Handschrift des Unternehmens. Es folgten zahlreiche international prämierte Klassiker: 1966 brachte er in Zusammenarbeit mit dem renommierten Industriedesigner Gerd A. Müller den legendären „LAMY 2000“ heraus, der
von der Bauhaus-Denke des „Form follows function“ inspiriert war. Es folgte 1980 der von Wolfgang Fabian designte „LAMY safari“ – der Füllfederhalter für Jugendliche mit der avantgardistischen Gehäuseform und dem markanten, selbstfedern-
den Clip, der zum meistverkauften Füller der Welt wurde. 2006 schließlich
  endete die Ära des gebürtigen Heidelbergers Manfred Lamy, der sich im Alter von 70 Jahren aus der operativen Geschäftsführung zurückzog. Die Erfolgsgeschichte aber wurde weitergeschrieben. LAMY produ-
ziert inzwischen rund acht Millionen Schreibgeräte und bilanzier-
te zuletzt einen Jahresumsatz von rund 120 Millionen Euro. Die LAMY-Story geht weiter, auch wenn der Mann, der die Mar-
ke zu weltweitem Ruhm führte, dies fortan nicht mehr erlebt: Manfred Lamy ist am 17. Januar 2021 im Alter
von 84 Jahren verstorben.
Längst ein Klassiker, der LAMY Safari
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