Page 66 - Spielfeld_April_2020
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KLIMA
Tipps und Themen
  EIN FUSSBALLFELD AUS
PLASTIKFLASCHEN
Ganze Fußballfelder aus Kunstrasen lassen sich aus Recycling-Material herstellen. Etwa 1,8 Millionen Plastikflaschen wurden benötigt, um das nachhalti- ge Spielfeld in Miami im US-Bundesstaat Florida zu erstellen. Die Flaschen stammten von Sammlungen an Stränden und Küsten sowie auf Inseln und wur- den somit der weiteren Verschmutzung der Ozeane entzogen. Der Kunststoff wurde gewaschen und behandelt, bevor er in ein Produkt umgewandelt und zum Aufbau des künstlichen Spielfeldes verwendet wurde. Durch den Prozess wurde aus dem Recycling ein Upcycling. Dieser Begriff ist ein Mischwort aus Aufwerten („Up“) und Wiederverwerten („Recycling“). Die Idee ist, scheinbar nutzlose Dinge oder gar Abfälle in neuwertige Produkte umzuwandeln.
STADIONSTROM AUS BATTERIEN
VON E-AUTOS
Im Johan-Cruyff-Stadion, Spielstätte von Ajax Amster- dam, Austragungsort der ins Jahr 2021 verlegten „Euro 2020“ und Schauplatz vieler Konzerte, wurde eine wegweisende Energieversorgung installiert. Der Strom des Hallenstadions kommt aus rund 600 ausgedienten Batterien von E-Autos. Die gebrauch- ten Akkus liefern zusammen rund drei Megawatt Leistung, die ausreichen, um bei einem kompletten Spiel für die Beleuchtung in der Halle und für die TV-Übertragung zu sorgen. 4200 Fotovoltaik-Module rund um das Dach erzeugen tagsüber den Strom, der in den Batterien gespeichert wird. Früher konnte der Sonnenstrom nur direkt genutzt werden. Demnächst soll das Projekt erweitert werden, indem E-Autos, die während der Veranstaltungen in der Tiefgarage des Stadions parken, in die Stromversorgung integriert werden. „Wir haben eines der nachhaltigsten Stadien weltweit“, sagt Henk van Raan, Innovationsleiter der Arena. So sind auch die Sitzschalen der Tribünen nicht aus Plastik, sondern aus dem Naturprodukt Zuckerrohr hergestellt worden.
KLIMA ARENA:
STARTSCHUSS FÜR 50.000 BÄUME
Aufgrund der mit der Corona-Krise verbundenen Einschränkungen musste auch die KLIMA ARENA in Sinsheim ihre Pforten für Besucher schließen. Nach der Wiedereröffnung wird sie auch ihr Profil als Ort für Veranstaltungen und Meetings verschie- dener Art weiter schärfen. So trafen sich im März 50
Bürgermeister aus dem Rhein-Neckar-Kreis für eine symbolträchtige Baumpflanzung. Der Gemeindetag Baden-Württemberg hatte zuvor die Aktion „1000 Bäume für 1000 Kommunen“ ins Leben gerufen. Als Symbol für die rund 50.000 Bäume, die im laufenden Jahr in den Kommunen des Rhein-Neckar-Kreises gepflanzt werden, wurde auf dem Außengelände der KLIMA ARENA in Anwesenheit von Landrat Stefan Dallinger ein Baum gesetzt. Wenn wie geplant alle 1000 baden-württembergischen Städte und Gemeinden jeweils 1000 neue Bäume pflanzen, werden bald eine Million neuer Bäume einen aktiven und nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz beitragen.
LAUFENDE FUSSBALLER SORGEN
FÜR LICHT
Auf einem Hobby-Fußballplatz eines Viertels in Rio de Janeiro wird das Flutlicht indirekt aus der Laufbewegung der Spieler betrieben. Unter der Kunstrasenfläche befinden sich Bodenplatten aus recyceltem Kunststoff, die jeweils bis zu sieben Watt Strom erzeugen können, wenn ein Spieler darüber läuft. Die so gewonnene Energie wird in einem Speicher gesammelt. Je mehr die Spieler laufen, desto mehr Energie kann gesammelt werden. Hören die Fußballer allerdings auf zu spielen und ist der Speicher erschöpft, erlöscht das Licht. Die Möglichkeiten, Bewegungsenergie einzusetzen, sind groß. Allerdings ist diese Technologie (noch) mit hohen Kosten verbunden.
RECYCLING-TIPP:
GLAS RICHTIG TRENNEN
Das Glas-Recycling funktioniert in Deutschland schon lange richtig gut, dank 250.000 bundesweit aufge- stellten Sammelcontainern und der Abholung durch die Abfallverwertungsfirmen. Die Recycling-Quote liegt recht konstant bei 85 Prozent. Aber bis 2022 sieht das Gesetz eine Steigerung auf 90 Prozent vor. Die richtige Trennung ist wichtig für das Recycling ohne Qualitätsverluste. Weiß-, Braun- und Grünglas müssen in die passenden Sammelbehälter, blaues und gelbes Glas kommen zum Grünglas. Braun und weiß müssen farbrein bleiben, denn wenn nur drei von 1000 Flaschen eine andere Farbe haben, kann kein gutes Weißglas mehr hergestellt werden. In den meisten Glasflaschen stecken heute schon mehr als 50 Prozent an Recyclingglas. Achtung: Trinkgläser und Fensterglas, ebenso Blei-, Kristall- und Spiegelglas stören das Recycling, weil sie einen höheren Schmelz- punkt haben und getrennt entsorgt werden müssen. Porzellan kann die Glasschmelze sogar zerstören.
       VEREIN















































































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