Page 65 - Spielfeld_Januar_2020
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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Es ist die heimliche Attraktion Hoffenheims: Wohl jeder Autofahrer, der das Dorf in den vergangenen elf Jahren durchquert hat, kennt das besondere Haus an der Sinsheimer
Straße: Blaue Garage, blaue Verzierungen, ein TSG­Logo an der Fassade und eine Hoffenheim­Fahne am Obergeschoss: Das Haus ist eine Bekanntheit – und ein Bekenntnis zur TSG Hoffenheim. Auch Daniel Klein wirft jedes Mal einen Blick hinüber, wenn er zur schräg gegenüber gelegenen TSG­Akademie fährt. „Das ist der Blickfang im Dorf.“
Für das SPIELFELD­Shooting geht es für Klein in den Vorhof, wie in Kindertagen dient die Garage als Tor. Autofahrer schauen staunend zu dem hochgewachsenen Kerl im TSG­Dress, der mit Leichtigkeit die Bälle fängt und so die Garage vor Beulen bewahrt. „Das macht schon Spaß, ich kenne das Haus seit so vielen Jahren – und in meiner Jugend haben wir auch gern auf dem Bolzplatz oder im Hof gespielt. Da waren solch klar markierte Tore Luxus“, sagt der Torwart und lacht.
Für Klein, 1,92 Meter groß, ist Hoffenheim längst ein Stück Heimat geworden. Unzählige Male hat er hier trainiert, den Weg vom Trai­ ningszentrum an der Avia­Tankstelle, vorbei am Hoffe­Haus bis ins Dietmar­Hopp­Stadion zurückgelegt und von dort oben ins klei­ ne Dorf geschaut. Klein ist zwar Halb­Indonesier, dennoch ein Kind des Kraichgaus. Aufgewachsen in St.­Leon, wo er mit dem Fußballspielen begann, führte ihn sein Weg über den FC­Astoria Walldorf 2014 zur TSG, wo er erst in Zuzenhausen und später in Hoffenheim trainierte. „Ich bin schon lange hier und der Verein hat mich geprägt. Es ist familiär. Jeder kennt jeden und man weiß, wie man sich verhalten muss. Und wenn man sich nicht korrekt verhält, bekommt man auch mal eine ehrliche Ansage.“
Auch wenn die bisherigen Stationen nicht nach der großen, weiten Fußballwelt klingen, hat es Klein mit der TSG genau dorthin bereits geschafft. In der Vorsaison gehörte er als Stamm­ torwart zur Youth­League­Mannschaft, die es als erst zweites deutsches Team überhaupt ins Halbfinale schaffte. Die Stationen auf dem Weg dorthin: Schachtar Donezk, Manchester City, Olym­ pique Lyon, Dynamo Kiew und Real Madrid – das im wohl größ­ ten Spiel der Hoffenheimer Akademie­Geschichte im ausver­ kauften Dietmar­Hopp­Stadion sensationell 4:2 besiegt wurde. Ein nicht für möglich gehaltenes Erlebnis, welches die Protago­ nisten noch lange beschäftigte – und beschäftigen wird: „Wir sind zwar ins Spiel gegangen, um zu gewinnen.
Entschlossener Blick nach vorn: Daniel Klein
  


























































































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