Page 96 - Spielfeld_November_2018

NACHSPIELZEIT
FUSSBALL-LEXIKON
NATIONS LEAGUE
Wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in diesen Tagen auf die Niederlande trifft, wird sie wieder in aller Munde sein: die Nations League. Doch nicht nur die Fans reagieren mit Schulterzucken – auch National- spieler Timo Werner gestand zuletzt, den neuen Wettbewerb noch nicht durchschaut zu haben: „Der Modus ist auf den ersten Blick nicht ganz so einfach.“ Stimmt.
Aber wir versuchen es mal: In der bekannten EM-Qualifikation werden in zehn Gruppen 20 der 24 Teilnehmer an der Euro 2020 bestimmt. Vier Nationen haben die Chance, sich über die Nations League zu qualifizieren. An der Nations League nehmen alle 55 UEFA-Mitgliedsverbände teil. Die Mannschaften werden in vier Leistungsklassen (A, B, C, D) aufgeteilt. Ausschlaggebend für die Aufteilung war die UEFA-Koeffizientenrangliste. In der Liga A treffen sich die Top 12, danach folgen die nächsten zwölf Teams der Rangliste in der Liga B. In Liga C beteiligen sich 15, in der Liga D 16 Mannschaften. In jeder Liga gibt es vier Gruppen (entweder in Dreier- oder Vierer-Teams). Die Gruppensieger in den Ligen B, C und D steigen auf, die Tabellenletzten der Leistungsklassen A, B und C steigen ab. Dieses Schicksal droht bekanntermaßen derzeit dem DFB-Team. Die vier Gruppensieger der jeweiligen Liga sind zudem für die EM-Play- offs, die im März 2020 vollzogen werden, qualifiziert, um dort die vier Tickets für die EM-Endrunde auszuspielen. Dann stehen je Liga zwei Halbfinals, eine Partie um Platz 3 sowie ein Finale auf dem Programm. Sollte ein Gruppensieger aber seine Endrunden-Teilnahme bereits in der normalen EM-Qualifikation gesichert haben, rücken die Nächstplatzierten in der jeweiligen Gruppe nach.
Von diesem Playoff-System profitieren vor allem die vermeintlich kleinen Fußballnationen. So haben Länder wie Georgien, Luxemburg oder der Kosovo plötzlich eine echte Chance, an der EM teilzunehmen, da in der noch auszulosenden Qualifikation deutlich stärkere Gegner warten.
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