Page 28 - Spielfeld_November_2018
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  Unser innovativer und mutiger Ansatz hat sich im wahrsten Wortsinn ausgezahlt“, resümiert Briel und ist überzeugt, dass „uns diese erfolgreiche Arbeit motivieren wird, den einge- schlagenen Weg beharrlich weiter zu gehen, um die TSG als ambitioniertes und dauerhaftes Mitglied in der Bundesliga zu etablieren“.
Gleichwohl ist allen TSG-Verantwortlichen bewusst, dass es sich dabei um ein besonderes Jahr handelt – insbesondere aufgrund der hohen Transferüberschüsse.
Doch die überaus positive Entwick-
Und mit den Zahlen wächst der Wille, auch sportlich das Erreichte zu wiederholen. „Es ist nach wie vor brutal schwer, das auf Dauer zu bestätigen“, sagt der TSG-Geschäftsführer. „Die Wettbewerbsintensität ist unglaublich hoch, die Top fünf, Top sechs der Liga können auf einem ganz anderen finanziellen Niveau arbeiten. Aber wir folgen dem Maxi- mumprinzip. Wir versuchen aus den gegebenen Mitteln das Maximale zu erreichen.“ Mutig, engagiert, aber stets mit wirtschaftlicher Vernunft. Das gilt für die Gegenwart und
lung der vergangenen Jahre hat dem
Klub neue Möglichkeiten beschert. „Der
erwirtschaftete Gewinn und zudem
die Qualifikation für die Champions
League versetzt uns in die Lage, auch
Spielzeiten ohne größere Transfers
von Leistungsträgern bewerkstelligen
zu können“, erklärt Briel. „Im Gegenteil: Wir konnten in die Substanz, in die Entwicklung des Kaders und auch die Bindung von Leistungsträgern investieren, um uns sowohl sportlich als auch ökonomisch auf einem neuen Niveau zu etablieren.“ So wurden in den vergangenen Monaten etwa die Verträge von absoluten Leistungsträgern wie Kerem Demirbay, Kevin Vogt, Andrej Kramarić oder Pavel Kadeřábek verlängert, zudem der Kader auf dem Transfermarkt weiter verstärkt – und somit auch bereits neue Werte geschaffen. „Der europäische Wettbewerb hat uns geholfen, diesen Weg zu gehen“, sagt Briel. „Aber mir wird nicht bange darum, dass sich die TSG wirtschaftlich nicht weiter auf diesem Niveau stabilisieren kann.“
Ein natürlicher Umsatz in einer Größenordnung von 90 bis 100 Millionen Euro ohne Sondereffekte darf für die TSG inzwi-
2017/18: 163 Mio.
„Gute Arbeit kann mit etwas Fortune herausragende Ergebnisse mit sich bringen.“
FRANK BRIEL
die Zukunft. „Wir werden für das laufende Geschäftsjahr sicherlich keinen Gewinn in der jetzigen Größen- ordnung verzeichnen können“, sagt Briel, „aber wir werden, wenn alles so läuft wie geplant, weiterhin ein positives Ergebnis erzielen. Das ist auch unser Anspruch.“ Denn das Geschäftsmodell der TSG Hoffenheim
bleibt ungeachtet der Rekordzahlen ja unberührt: „Wir werden immer wieder einmal auf Transfererträge zur Re- finanzierung unserer Infrastruktur, unseres Kaders, unserer gesamten Ausrichtung des Klubs angewiesen sein“, erklärt Briel. Schließlich bleibt die TSG, trotz aller herausragenden Arbeit der vergangenen Jahre, aufgrund ihrer Struktur stets begrenzt im wirtschaftlichen Wachstumspotenzial.
Die sportlichen Grenzen allerdings lotet der Klub derzeit jedes Jahr aufs Neue aus – in der aktuellen Saison, von ganz Fußball-Europa viel beachtet, auf der größten Bühne der Champions League. Ein viel zitiertes One-Hit-Wonder? Frank Briel wählt einen anderen, aktiven Ansatz: „Wir haben mit Sicherheit keinen Zauberkasten rausgeholt oder einen Zaubertrank getrunken, um diese Ergebnisse zu erzielen. Dahinter steckt ein Plan, dahinter stecken Menschen,
schen als realistische Messlatte gelten. Um zu verstehen, wie stark der Klub gewachsen ist, hilft ein Blick auf die Umsatzent- wicklung der vergangenen Dekade. So verzeichnete der Klub für das Geschäftsjahr 2008/09, der ersten Bundesliga-Saison, einen Umsatz in Höhe von 41 Millionen Euro, und noch 2014/15 lagen die Umsatzerlöse mit insgesamt 71,5 Millionen Euro in anderen Sphären als aktuell.
dahinter steckt Arbeit. Und gute Arbeit kann mit etwas Fortune herausragende Ergebnisse mit sich bringen“, sagt der TSG-Geschäftsführer und verspricht: „Wir arbeiten hier Tag für Tag mit einer Vision und folgen einer klaren Strategie, um diese Wunder Realität werden zu lassen.“
UMSATZENTWICKLUNG 2008/09 – 2017/18 (IN EUR)
100 Mio.
2016/17: 111 Mio.
2015/16: 128 Mio.
      2008/09: 41 Mio.
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2009/10: 52 Mio.
2010/11: 73 Mio.
2012/13: 77 Mio.
2014/15: 71,5 Mio.
2011/12: 87 Mio.
2013/14: 66 Mio.
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