Page 66 - Spielfeld_Oktober_2018
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„DER HOFFE-WEG IST EIN RICHTIG GUTER“
Nach einem verheißungsvollen Saisonstart mit einer Siegesserie wurde die Bundesliga- Mannschaft der TSG-Frauen am 3. Spieltag gestoppt. Doch die 1:2-Heimniederlage gegen SGS Essen löste keine anhaltende Niedergeschlagenheit aus.
Jürgen Ehrmann sah seine Spielerinnen mit hängenden Köpfen vom Spielfeld im Dietmar-Hopp-Stadion trotten. „Sie sind das Verlieren gar nicht mehr gewohnt“, sagte der Trainer. 800 Zuschauer applaudierten nach dem Schluss- pfiff trotz des 1:2 (1:1) gegen die SGS Essen. Die Erwartungen waren zu Spielbeginn deutlich höher angesiedelt gewesen. „Wir wollten die neun Punkte“, hatte Fabienne Dongus, die mit einem Traumtor aus 25 Metern in der 44. Minute für den Höhepunkt der Partie sorgte, zuvor gesagt. Doch am Ende jubelten die Essenerinnen, die in der Vorsaison noch zweimal besiegt worden waren, nach Toren von Danica Wu (13.) und Lea Schüller (48.).
dem vierten Platz, punktgleich mit dem FC Bayern München, dem nächsten Gegner (am 13. Oktober), der gerade ein 0:6 beim Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg kassiert hatte.
Mit dem 1:0 zum Saisonstart gegen Turbine Potsdam und dem 4:1 beim 1. FFC Frankfurt hatte die TSG zwei Gegner geschlagen, gegen die viele Jahre kaum ein Punkt geholt werden konnte. Die überaus erfolgreiche Testserie mit sieben Siegen in sieben Spielen und vor allem auch das 5:0 in der ersten DFB-Pokal- runde beim Absteiger 1. FC Köln hatten insgesamt eine sehr optimistische Stimmung ausgelöst. „Niederlagen gehören bei uns dazu, das wissen wir“, sagte Mittelfeldspielerin Fabienne
  Enges Duell vor vollbesetzter Tribüne: Am Ende musste sich die TSG gegen Essen 1:2 geschlagen geben.
Dongus: „Aber auf sechs Punkte nach drei Spielen können wir stolz sein.“ Und auch der Trainer stimmte zu: „Wir wissen, wo wir herkommen, und wissen, wo wir hinwol- len“, sagte Jürgen Ehrmann. In der Saison 2017/18 wurde Rang acht (25 Punkte) in der Abschlusstabelle belegt, nachdem in den drei vorangegangenen Spielzeiten bessere Punktezahlen erkämpft worden waren (30, 28, 26). Im sechsten Jahr der Erstklassigkeit kann vielleicht die bislang beste Platzierung (Rang 6 aus 2014/15) wieder realisiert werden.
Aber unabhängig von erhofften Platzierungen lobte Essens Trainer Daniel Kraus die TSG: „Der Hoffenheimer Weg, in der Bundesliga auf den eigenen Nachwuchs zu setzen, ist ein richtig guter. Die guten Leistungen der TSG in den ersten beiden Ligaspielen haben das gezeigt.“ Tatsächlich schlägt sich auch der älteste Nachwuchs ausgezeichnet. In der
Zur Szene des Spiels war es Sekunden vor dem Abpfiff gekom- men. Es lief bereits die Nachspielzeit, als der Ball nach einer Flanke von Jana Beuschlein zu Maxi Rall kam, die dicht vor dem Tor stehend sofort abzog. Viele Zuschauer bejubelten schon den vermeintlichen Ausgleich, ehe klar wurde: Die Kugel traf nur das Außennetz. Die erste Niederlage war besiegelt, das Glück war am dritten Spieltag nicht auf Seiten der TSG Hoffenheim. „Kopf hoch“, forderte Chefcoach Ehrmann im Anschluss dennoch, denn der Blick auf die Tabelle war durchaus auch nach dem 3. Spieltag noch erfreulich: „Hoffe“ stand auf
neuen eingleisigen 2. Bundesliga bezwang die U20 der TSG am 4. Spieltag die U20 des deutschen Meisters VfL Wolfsburg mit 1:0. Zuvor gab es ein 0:2 gegen Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken und Erfolge gegen Weinberg (6:0) und in Wetzlar (1:0). Damit mischt die 2. Mannschaft in der Spitzengruppe mit – wie auch die U17 in der Bundesliga Staffel Süd, wo sie ein 3:0 in Crailsheim, ein 1:1 gegen Sindelfingen und ein 5:1 in Fürth erreichte. Insgesamt war der Saisonstart der drei Topteams aus dem Frauen- und Mädchenzentrum in St. Leon-Rot sehr vielversprechend.
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