Page 31 - Spielfeld_Juli_2018
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 Anstoß
 Nicht nur für die elf Spieler auf dem Platz, auch für die Fans der TSG war der 16. August 2008 ein geschichtsträchtiger Tag: das erste Spiel in der ersten Bundes- liga. Nach dem direkten Durchmarsch von der Regionalliga war der Verein dort, wo er unbedingt hinwollte: angekommen im Oberhaus.
Die Premiere fand in der Ferne statt. Gut 620 Kilometer sind es von Sinsheim zum Stadion der Freundschaft, wo der FC Energie Cottbus die Kraichgauer an diesem Samstag zur klassischen Bundesliga-Zeit um 15.30 Uhr empfing. Neben der Rang- nick-Truppe wollten auch die Anhänger zeigen, dass sie erstklassig sind. „Die Busse fuhren gegen fünf Uhr morgens los“, sagt Norbert Schell aus Tiefenbach. Der Empfang in Brandenburg sei damals allerdings nicht allzu warm ausgefallen, erinnert sich der 68-Jährige. „Wir wurden peinlichst genau kontrolliert, mussten sogar die Schuhe ausziehen.“ Im Stadion hätten die Hoffenheim-Anhänger dann auch noch für die Wurst tiefer in die Tasche greifen müssen als die heimischen Fans: „Die exakten Preise weiß ich nicht mehr, aber in unserem Block war die Wurst sicher einen Euro teurer.“ Das Spiel sollte sie entlohnen.
Gerade mal 17 Minuten mussten die Kraichgauer auf den ersten Bundesliga-Tref- fer warten. Beck schlug den Ball hoch in den Strafraum, Ba legte per Kopf auf Ibisevic ab, der weder Verteidiger Cvitanovic noch Keeper Tremmel eine Chance ließ und sich auf ewig in die TSG-Vereinsgeschichtsbücher ballerte: Das erste Bundesliga-Tor der TSG – es war der Startschuss einer offensiven Zauberfuß- ball-Hinrunde. „Wir haben gejubelt wie verrückt“, erinnert sich Bruno Münch aus Haßmersheim. Während er und die mitgereisten Hoffe-Fans sich in den Armen
  Immer dabei: TSG-Fan Norbert Schell (linkes Bild: obere Reihe, rechts) war schon im August 2008 beim ersten Bundesliga-Spiel in Cottbus dabei. Zehn Jahre später, im Mai 2018 (rechtes Bild), feierte er mit Hoffenheim die Qualifikation für die Champions League – im Aufstiegs-Shirt von 2008.
lagen und Stimmung machten, standen die Cottbuser auf dem Platz zunächst unter Schock – vorne harmlos, hinten nervös. Das änderte sich erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit. Nach einer weiten Flanke köpfte Sörensen den Ball ins Hof- fenheimer Tor. „Eine Schrecksekunde. Aber Sörensen rempelte unseren Torwart ,Rambo’ Özcan bei dem Angriff um. Schiri Guido Winkmann gab den Treffer nicht“, erzählt der 73-Jährige.
SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 31
 Bild – fotolia.com: Shalyapina
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