Page 52 - Spielfeld_September_2017
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„DABEI SEIN WAR ALLES“
Gut 3000 Fans der TSG reisten zum größten Spiel der Vereinsgeschichte nach Liverpool. Auswärtsfahrer und -flieger berichten von ihren Erlebnissen.
So mancher TSG-Fan war trotz Enttäuschung vielleicht auch ein ganz kleines bisschen erleichtert, als im Stadion an der Anfield Road das 2:0 für die „Reds“ fiel – eine Verlängerung war damit bei dem Spiel nicht mehr möglich. „Das war eine unserer größten Befürchtungen. Dann hätten wir die Fähre nach Calais verpasst und hätten schlimmstenfalls noch mal zehn bis 15 Stunden warten müssen“, sagt Mattias Kaiser. Der Edinger saß in einem der elf Busse, die am Dienstag um 16.30 Uhr an der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena zum bislang größten Spiel der Vereinsgeschichte auf brachen.
Mit dem 0:2-Rückstand war die Hoffnung der Fans auf eine Auf holjagd des TSG-Teams noch nicht gestorben. Erst danach, beim 0:3 wurde deutlich, dass der Optimismus der Tage zuvor etwas zu rosig gewesen war. „Die Stimmung bei der Abreise war sehr gut und ziemlich optimistisch“, erzählt TSG-Fanbus- begleiter Thomas Zachler. „Wir gewinnen 2:0“ oder „Die putzen wir weg“ – so lauteten die Prognosen. Mit dabei waren auch viele, die sonst eher selten zu Auswärtsspielen fahren. „Für die meisten war schnell klar: Champions League? Da müssen wir alle mit.“ Zachler selbst verkürzte für die Auswärtsfahrt sogar seinen normalen Urlaub um vier Tage.
Schon nach wenigen Kilometern kam für zwei Fans die erste Schrecksekunde – als die Personalausweis-Listen durch die Busse gereicht wurden, bemerkten sie: Ausweis vergessen. „Sie stiegen bei Hockenheim aus dem Bus und wurden von ihren Leuten mit den Ausweisen abgeholt. Dann sind sie mit dem Auto hinterher gedüst, bis sie uns an der französischen Grenze wieder eingeholt hatten“, erzählt Zachler.
Vor der Ärmelkanal-Überfahrt packte die Truppe in Calais den Einweggrill, Bratwürste und Steaks aus und stärkte sich, ehe der komplette Hoffe-Tross dann morgens um 4.10 Uhr mit den elf Bussen die Fähre befuhr und auf einer spiegel- glatten Nordsee gen Fußball-Mutterland glitt. Von Dover aus machten sich die Wagen unabhängig auf die Weiterreise. Die Route war perfekt zur Einstimmung: Vorbei am Villa Park von Aston Villa und dem Banks Stadium des FC Walsall.
Eindrucksvolle Karawane: Rund 1000 Hoffenheimer Fans trafen 52 sich im Stadtzentrum und gingen gemeinsam zur Anfield Road.
 



























































































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