Page 74 - Spielfeld_Mai_2017
P. 74

SECHS MÄDELS FÜR HOFFE
Neuzugang im Hause Kraus: Nachdem sich die TSG-Fans Sabrina und Stefanie vor drei Jahren das Ja-Wort gaben, kam im Dezember die kleine Lilly zur Welt. Ihr blau-weißes Stadion-Outfit steht schon. SPIELFELD besuchte den Frauenhaushalt in Zuzenhausen.
Lilly Elaine ist gerade mal vier Monate alt und schon besser ausgestattet als manch älterer Fan: Ein mit ihrem Namen bef locktes Trikot, Mütze, Fleecejacke und dazu
noch Strampler und Lätzchen im TSG-Look. Das kleine Mäd- chen hat beste Voraussetzungen, ein echter Hoffenheim-Fan zu werden. In die meisten Klamotten muss sie aber erst noch reinwachsen. „Es gibt noch einen ganz tollen Body für Babys“, schwärmt Stefanie Kraus. „Darauf steht aber ‚50 Prozent Mama, 50 Prozent Papa, 100 Prozent Hoffe‘.“ In ihrem Fall passt das nicht so recht. Lilly hat zwei Mütter.
Stefanie (37) und Sabrina Kraus (33) leben mit ihrer Tochter in Zuzenhausen, nur wenige hundert Meter vom Trainings- gelände ihres Teams entfernt. Dort liegt auch das Schloss Seehälde, wo sich die beiden am 31. Mai 2014 das Ja-Wort gaben. Gefeiert wurde standesgemäß im TSG-Clubhaus „Fair Play“ am Dietmar-Hopp-Stadion. Sabrina erinnert sich gern zurück: „Die Kinder konnten sogar im Stadion Fußball spielen, das war schon toll.“ Dabei musste sie erst noch ein wenig überzeugt werden. Ihr Vater und ihr Bruder sind treue BVB-Fans: „Wir kommen aus Hagen, da liegt Dortmund eben
Früh übt sich: Optisch ist die kleine Lilly schon jetzt ein echter TSG- Fan. Stefanie (zweite von links) und Sabrina Kraus sind beste Vorbilder. Zwergspitz Sunny sowieso.
nahe. Ich selbst war nie ein echter Fan, habe den Verein eher beiläufig verfolgt.“ Stefanie grätscht dazwischen: „Moment mal, Du hattest sogar ein Trikot.“ Sabrina kontert: „Das war ein Geschenk meines Vaters und ist ja schon ewig her.“ Sie zog mit ihrer Familie vor 31 Jahren nach Walldorf.
Stefanie hat da eine ganz andere Verbindung zu ihrem Hei- matverein. Sie kommt aus Hoffenheim, ihr Vater Gerd ist bei der TSG seit vielen Jahren „Facility-Manager“, wie es heute heißt. Die Tochter sagt „Hausmeister“. Ihre Mutter arbeitet als Reinigungskraft im Trainingszentrum. Die Begeisterung für Fußball wuchs bei ihr mit dem Aufstieg in die zweite Liga: „Da habe ich kein Heimspiel verpasst. Anfangs hatte ich auch eine Dauerkarte, die musste ich aber wegen des Schichtdienstes abgeben.“ Bei der Arbeit hat sich das Paar auch kennengelernt. „2005 kam Sabrina neu in unser Unter- nehmen. Ich habe sie gesehen und sofort zu einer Kollegin gesagt: ‚Die werd’ ich mal heiraten!’“ Das eine oder andere Hindernis gab es da allerdings noch. Sabrina war damals BVB-Sympathisantin und – noch ein wenig hinderlicher – mit einem Mann zusammen.
 74


























































































   72   73   74   75   76