Page 69 - Spielfeld_Januar_2017
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                 Experten des Deutschen Meisters FC Bayern München und des englischen Champions-League-Klubs Manchester City waren ebenso Gäste der TSG wie die Fachleute des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und des Slowakischen Fußball-Verban- des. Der „SAP Sports One Summit“, der am ersten Tag im TSG-Trainingszentrum in Zuzenhausen und zweiten Tag in der SAP-Zentrale in Walldorf stattfand, gab Anschauungsunterricht und war zugleich ein hochklassiges Wissenschaftsforum.
Angewandte Technologie im Fußball und ihre Zukunftsper- spektiven: Dies war das Thema des Kongresses, zu dem auch Klubvertreter aus den USA und Mexiko angereist waren. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der TSG stellten den Teilnehmern vor, wie der Klub mit Hilfe der SAP-Datenver- arbeitung den Footbonauten und die Helix nutzt und wie das Wiener Testsystem für die computergestützte psycho- logische Diagnostik zum Einsatz kommt. Dr. Peter Görlich,
Prof. Jan Mayer, Dr. Sascha Härtel, die führenden Sport- wissenschaftler der TSG, und Rafael Hoffner verdeutlichten mit ihren Vorträgen, warum die TSG im deutschen Fußball als Innovationsführer für angewandte Trainingswissenschaft angesehen wird.
Die enge Partnerschaft mit SAP, dem Weltmarktführer für Unternehmenssoftware, der seit 2013 das Programm Sports One entwickelt, bildet die Basis für die Innovationskraft der TSG. Im Mittelpunkt des Veranstaltungsabschnitts, der in Walldorf ablief, stand die Digitalisierung möglichst vieler Prozesse von Profi-Vereinen. Die Plattform SAP Sports One kann Daten extrem effektiv verarbeiten und analysieren – aus völlig verschiedenen Segmenten eines Klubs oder eines Verbandes. Die Leistungsdiagnostik mit den Fitnesswerten der Spieler, Ergebnisse des Scoutings und der Videoanalyse, aber auch die administrativen und organisatorischen Abläufe der Klub-Geschäftsstellen können in Sports One strukturiert auf bereitet werden. Das komplette Management von A bis Z wird entscheidend erleichtert.
„Niemand sollte Daten sammeln, wenn er keine Ergebnisse daraus gewinnen kann. Aus den Daten, die bei uns ermittelt werden, ziehen wir relevante Informationen. Bei unseren Bundesliga-Teams fließen diese in die Trainingsgestaltung ein. Unsere Trainer machen innovative Trainingsreize da- raus“, sagte Dr. Görlich. Die für die Belastungssteuerung gewonnenen Daten und Erkenntnisse werden laut Dr. Härtel, Leiter Leistungsdiagnostik bei der TSG, von den Trainern ständig genutzt.
Den Summit-Teilnehmern wurde auch vor Augen geführt, dass sie davon profitieren, dass die TSG Hoffenheim für die SAP quasi ein Entwicklungslabor ist, in dem Funktionen für Sports One entwickelt, erprobt und optimiert werden. Match Insights, ein Tool des Programms, rückte in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, als die deutsche Nationalmannschaft diese Gegneranalyse auf dem Weg zum WM-Gewinn 2014 nutzte. Sports One ist kein starres Programm, sondern eine Basisversion, das auf die Bedürfnisse jedes Kunden angepasst werden kann. Erweiterungen für andere Sportarten sind möglich. Außerhalb des Fußball kommt Sports One bereits beim deutschen Eishockey-Klub Adler Mannheim zum Einsatz.
Bernd Leukert, Vorstandsmitglied für Produkte und Innovation der SAP, erklärte, dass die bei der TSG Hoffenheim erprobten Ideen und Anwendungen in die Industrie und Wirtschaft transferiert werden können. „Wir haben schon viel aus der TSG-Kooperation gezogen“, sagte Leukert. Die vorbildliche Partnerschaft zum Nutzen beider Parteien wird nicht nur fortgesetzt, sondern weiter vertieft. Offen zu sein für neue Impulse, die Bereitschaft aus eingefahrenen Bahnen zu treten und neuen Inspirationen zu folgen, wäre der Beginn jeder Innovation, betonte Dr. Görlich. Bei der TSG Hoffenheim wird diese Innovationskultur gelebt.
Dr. Peter Görlich hielt beim Kongress den Eröffnungsvortrag (Foto oben). Zuvor war den internationalen Gästen die Helix (Foto unten links) und der Footbonaut (Foto unten rechts) vorgeführt worden.
   SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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