Page 66 - Spielfeld_Januar_2016
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 DER WEGBEREITER
 „Frag‘ mal René“ – wenn im Förder- oder im Nachwuchs- leistungszentrum eine Frage auftaucht, fällt häufig dieser Satz. René Ottinger kennt sich aus in den Zentren, bei organisatorischen Angelegenheiten und bei den Mann- schaften. Vor genau zehn Jahren hat der dienstälteste Mitarbeiter der achtzehn99 AKADEMIE als Leiter des Förderzentrums und des Spielbetriebs angefangen.
René Ottinger hat so einige Spieler und Trainer kommen und gehen sehen. Vor allem aber hat der 37-Jährige Entwicklungen verfolgt und mit seiner Arbeit im
Hintergrund den Grundstein für die optimalen Bedingungen in der achtzehn99 AKADEMIE gelegt. Er kennt auch andere Zeiten. Schon 2003 – damals noch als Student der Sportwis- senschaft und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Göttingen – schnupperte Ottinger im Förderzentrum in den TSG-Jugendfußball hinein. Dieser war jedoch mit den heutigen Strukturen nicht zu vergleichen. „Damals gab es keinen hauptamtlichen Trainer“, erinnert sich der gebürtige Sinsheimer. Erst mit dem Aufstieg der U19 in die Oberliga im Jahr 2004 änderte sich das – mit Uwe Wolf heuerte der erste hauptamtliche Übungsleiter an.
Von Astoria Walldorf zurück zur TSG
Auch nach seinem Praktikum hielt Ottinger den Kontakt und unterstützte das Förderzentrum. Da er für das Studium nur noch ein paar Prüfungen und die Magisterarbeit abzuliefern hatte, kehrte er aus Niedersachsen zurück in die Heimat. Nachdem er zusätzlich ab dem Frühjahr 2004 beim FC Astoria Walldorf als gewählter Geschäftsführer tätig gewesen war, ging es für den ehemaligen Junioren-Spieler des SV Sinsheim Ende 2004 als Jugendleiter ganz zurück zur TSG, bei der er auch seine Magisterarbeit verfasste (Thema „Kundenzufriedenheit im Sportsponsoring am Beispiel der TSG 1899 Hoffenheim“). Ende 2005 lag dann der erste Vertrag als festangestellter Mitar- beiter auf dem Tisch – Arbeitsbeginn 9. Dezember 2005. Dabei wollte Ottinger noch zu Beginn des Studiums eigentlich gern Sportjournalist werden. „Ich hatte aber da ja schon gemerkt, dass mich das Wirtschaftliche und Organisatorische im Sport auch interessiert“, erzählt er. „Außerdem war bei der TSG ja schon damals abzusehen, dass hier etwas Gutes entsteht.“ Das Prinzip der Gastfamilien war bereits ebenso etabliert wie die Schulbetreuung. Die Perspektive für ein professionelles Arbeitsumfeld war Ottinger also gegeben. Bundesliga-Fußball aber schien damals dennoch weit entfernt.
Mittlerweile ist die Bundesliga sowohl für die Profis als auch für die A- und B-Junioren zum Alltag geworden. Mit dem sport- lichen Aufstieg sind auch die Strukturen im Nachwuchsbereich gewachsen. Ottinger ist so etwas wie die Konstante. Seit jeher organisiert er den Spielbetrieb, immer mal wieder kommen aber auch neue Projekte dazu. So ist er aktuell intensiv in den Bau des neuen Funktionsgebäudes an der Sportanlage Häuselgrund eingebunden. Welche Aufgaben besonders viel Spaß machen, will er gar nicht so hervorheben. „Ich bin nicht so der Rosinenpicker. Ich mache alles, was anfällt.“
Neben all den organisatorischen Aufgaben liebt Ottinger einfach den Fußball. So ist er an Wochenenden ständig un- terwegs, auch wenn das viel Zeit kostet. Der Familienvater (Sohn Daniel ist drei) macht es mit Leidenschaft: „Sonst hätte ich mir auch einen anderen Job suchen können.“ Ottinger ist zu einem Kenner des Jugendfußballs geworden – auch wenn es nicht sein eigentlicher Aufgabenbereich ist. Die Wege der Akademie-Spieler verfolgt er genau. Der 97er-Jahrgang hat es ihm besonders angetan. „Das war einer der ersten Jahrgänge, für den wir breiter gescoutet und auch mal einen Spieler wie Philipp Ochs von etwas weiter weg geholt haben. Vor allem war die Truppe aber von den Typen her sensationell. Das war schon ein besonderer Jahrgang.“ Als Dienstältester der achtzehn99 AKADEMIE kann Ottinger das beurteilen.
„Wir wollen eine Top-Adresse bleiben.“
RENÉ OTTINGER
Seine persönlichen Ziele für die Zukunft sind klar definiert: „Wir wollen eine Top-Adresse bleiben und weiter verantwor- tungsvoll mit unseren Spielern umgehen. In meinem Job ist es ganz einfach, weiter die Bedingungen dafür zu schaffen.“ Eine Perspektive für sich sieht der Spielbetriebsleiter auch nach zehn Jahren bei der TSG: „Hier tut sich noch ganz viel – und da will ich dabei sein.“
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