Page 65 - Spielfeld_Januar_2016
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        der TSG-Profis. Und die nächsten Kandidaten stehen längst in den Startlöchern. Mit Benedikt Gimber (18), Nicolai Rapp (19) und Philipp Ochs (18) – der schon zwei Bundesligaspie- le bestritten hat – trainieren drei TSG-Talente seit diesem Jahr regelmäßig mit den Profis. Wildersinn ist von dem Trio überzeugt – sportlich und charakterlich: „Das sind boden- ständige Jungs, die dankbar für die Chance sind, mit dem Bundesliga-Team trainieren zu können. Es fehlt aktuell noch ein bisschen, aber das kann sich ja schon im Laufe dieser Saison ändern. In der Regionalliga zeigen sie sehr gute Leis- tungen und entscheidend ist, dass sie sich verbessern wollen.“
Wildersinn glaubt in der Rückserie an einen generellen Leistungsschub. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich vor allem die Spieler, die im Vorjahr noch in der U19 gespielt haben, deutlich steigern. Der Schritt vom Junioren- in den Seniorenfußball ist groß, ein halbes Jahr Erfahrung hilft enorm. Wildersinn ist zuversichtlich: „Die Umstellung ist ein Prozess, der oft ein paar Monate dauert. In der Rückserie ist die Mannschaft meist soweit, auch mal große Gegner schla- gen zu können. Bislang haben wir gegen die oberen Teams verloren und gegen die unteren gewonnen. Deswegen fällt das Fazit auch nur gemischt aus. Darauf bauen wir auf und versuchen, eine Schippe draufzulegen. Es geht immer besser.“
„Wir würden uns nicht gegen den Aufstieg wehren.
Aber das ist ein schmaler Grat.“
DIRK MACK
Um irgendwann einmal den Aufstieg in die Dritte Liga anzuvisieren, müsste aber wohl die Ausrichtung der Mann- schaft verändert werden. Ohne erfahrene Leistungsträger ist der Spitzenplatz in der stark besetzten Liga wohl kaum zu erreichen. Dirk Mack, Leiter des Nachwuchsleistungs- zentrums, schließt eine veränderte Zielsetzung für die U23 in den nächsten Jahren nicht aus. Allerdings will er keine komplette Kehrtwende in der Philosophie herbeiführen: „Wir würden uns nicht gegen den Aufstieg wehren. Aber das ist ein schmaler Grat. Man muss das zweigeteilt betrachten. Die sportliche Herausforderung in der Dritten Liga ist gut, Spiele vor 15.000 Zuschauern bringen wichtige Erfahrungen.“ Der 47-Jährige weiß aber um die andere Seite der Medaille: „Der Nachteil ist, dass die Spielzeiten für junge Spieler geringer wären. Man bräuchte mehr ältere Spieler. Sportlich habe ich deshalb eine gespaltene Meinung. Wir überlegen jetzt schon, wie wir den neuen Kader planen. Das benötigt aber noch ein wenig Zeit, in der auch nochmal Überlegungen über die Ligazugehörigkeit auf kommen werden.“ Fest steht, dass
19 13 4 2 19 13 4 2 19 13 3 3 20 11 5 4 19 10 4 5 19 8 8 3 19 7 8 4 19 8 4 7 19 6 8 5 19 7 4 8 19 7 2 10 19 6 4 9 19 6 3 10 19 4 5 10 19 4 4 11 19 4 4 11 19 3 6 10 20 1 2 17
41:15 35:10 34:17 32:17 37:30 22:12 33:21 38:27 28:23 25:27 27:32 23:31 22:27 24:36 15:32 20:46 23:39 14:51
26 43 25 43 17 42 15 38
7 34 10 32 12 29 11 28
5 26 -2 25 -5 23 -8 22 -5 21 -12 17 -17 16 -26 16 -16 15
-37 5
REGIONALLIGA SÜDWEST 2015/16, 24. SPIELTAG
Verein
1 Eintracht Trier
2 Waldhof Mannheim
3 SV Elversberg
4 1. FC Saarbrücken
5 Kickers Offenbach (M) 6 Hessen Kassel
7 FC 08 Homburg
8 TSG Hoffenheim II
9 1. FC Kaiserslautern II
10 FC Astoria Walldorf 11 Wormatia Worms 12 SpVgg Neckarelz 13 FK Pirmasens
14 SC Freiburg II
15 SV Spielberg (N)
16 TSV Steinbach (N)
17 Bahlinger SC (N)
18 Saar 05 Saarbrücken (N)
SP S U
N T TD P
Verein
           SPIELFELD TSG 1899 HOFFENHEIM
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die TSG ihre U23 im Gegensatz zu anderen Bundesligisten wie Leverkusen nicht vom Spielbetrieb abmelden wird. Für Mack wäre das vor allem für die vielen guten Spieler in der U19 ein „Abbruch der Nahrungskette“: „Es macht sehr viel Sinn, diese Mannschaft weiterzuführen, um die Entwicklung in der Jugendarbeit nicht zu unterbrechen.“
Enge Abstimmung mit Stevens und Nagelsmann
Wildersinn erhofft sich in der nächsten Saison durch die Er- nennung von U19-Trainer Julian Nagelsmann zum Profi-Coach einen weiteren wichtigen Impuls. Schon jetzt tauschen sich beide Trainer wöchentlich aus, in der Zukunft sollen die Mann- schaften noch enger miteinander verknüpft werden. Unter Stevens sieht Wildersinn in diesem Punkt bereits deutliche Fortschritte: „In der Länderspielpause im November haben wir gemeinsam mit den Profis trainiert. Seitdem stehe ich beim Bundesliga-Team auch immer mal als zweiter Co-Trainer auf dem Platz. Deshalb ist der Kontakt sehr eng, wir sehen uns täglich. Da ich bei den Profis nun so involviert bin, merken auch meine Spieler, dass ihre Leitungen nach oben durchge- geben werden. Das motiviert.“
Wenn Nagelsmann das Erbe von Stevens antritt, soll sich der Austausch noch einmal intensivieren. Die Beförderung des 28-Jährigen betrachtet Wildersinn als wichtiges Signal an alle Trainer und Spieler im Ausbildungsbereich: „Ich habe mich sehr gefreut, dass er den Job machen darf. Das ist ein sehr gutes Zeichen für alle anderen Trainer hier im Verein. Julian ist hier als Trainer groß geworden. Dass einer aus den eigenen Reihen die Chance bekommt, die Profis zu trainieren, ist sehr schön.“






























































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