Page 34 - Spielfeld_Januar_2016
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 EIN GROSSER SPRUNG
Pavel Kadeřábek ist noch ein junger Kerl. Der 23-jährige Rechtsverteidiger hat aber schon viel erreicht. An der souveränen EM-Qualifikation der Tschechen hatte Kadeřábek großen Anteil, aber die Gewöhnung an das Bundesliga-Niveau
fällt dem Neuzugang von Sparta Prag nicht immer leicht.
 Dynamisch auf der rechten Seite: Neuzugang Pavel Kadeřábek.
Der Mann in blauer Sportkleidung schlendert in Bade- latschen aus dem Spielertrakt ins Foyer des Trainingszen- trums. Einen knochenharten Vormittag in Zuzenhausen
hat er hinter sich. Aber Pavel Kadeřábek ist bester Laune. „Hi, ich bin Pavel“, sagt er und betritt das Besprechungszimmer in der Clubzentrale der TSG 1899 Hoffenheim. Auf dem Fußball- platz gibt der Tscheche mit seinen kurzgeschorenen Haaren und einem ernsten, hochkonzentrierten Gesichtsausdruck den stets kampfbereiten Fußball-Samurai. Der 23-Jährige wirkt wie der kleine Bruder von Dolph Lundgren, aber wie der schwedische Schauspieler, der oft den Bösewicht mimen muss, ist auch Pavel Kadeřábek ein richtig sympathischer Kerl.
Wie es ihm geht, nachdem Huub Stevens den Kader in einer Konditionseinheit ganz schön gescheucht hat? Die Aufwärm- frage nimmt Kadeřábek gleich zum Anlass, sein sonniges Gemüt komplett offenzulegen. „Wunderbar geht es mir, ich bin glücklich in Hoffenheim und in Deutschland“, sagt er. Im vorigen Sommer kam er vom Traditionsclub Sparta Prag, mit dem er 2014 die Meisterschaft und den Pokal gewon- nen hatte, in den Kraichgau. „Sparta ist der Club meines Herzens, aber ich habe zwei Vereine, denen nun mein Herz gehört. Der andere ist Hoffenheim“, sagt Kadeřábek und lacht. Es hätte im Sommer auch ein anderer Club als die TSG werden können, denn der rechte Außenverteidiger war auf dem europäischen Transfermarkt eines der besonders begehrten Objekte. Wer zuletzt in der Wahl zum „Fußballer des Jahres“ in Tschechien Platz zwei hinter Sparta-Stürmer David Lafata belegt, der muss schon richtig was können.
„Für mich ist die Bundesliga
eine Champions League.
Jedes Spiel ist schwer.“
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PAVEL KADEŘÁBEK























































































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