Page 30 - Spielfeld_September_2015
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 zehnmal so schnell wie andere Wirtschaftszweige in Deutschland. Auch die Wertschöpfung nahm drastisch zu, sie konnte im selben Zeitraum um 55 Prozent gesteigert werden und betrug 2014 satte 7,9 Milliarden Euro. Die Zah- len beeindrucken. „Der deutsche Fußball hat sich nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich hervorragend entwi- ckelt – die Branche hat sich als echter Wachstumsmotor etabliert. Jeder 350. in Deutschland erwirtschaftete Euro steht im Zusammenhang mit dem Profifußball“, sagt Tho- mas Netzer, Direktor von McKinsey und Autor der Studie.
Auch in den anderen relevanten Bereichen Sponsoring
(+56 Prozent), Medienrechte (+47), Ticketverkäufe (+40) und Merchandising (+52) konnten seit 2008 beachtliche Zuwäch- se generiert werden. Speziell in den Bereichen Sponsoring und Merchandising hält Peter Rettig für die TSG ein über- durchschnittliches Wachstum für möglich. Die EBS-Studie habe zwar gute Werte für Hoffenheim zutage gefördert, aber diese wären noch zeitnah zum Fastabstieg des Clubs 2013 ermittelt worden. Der Geschäftsverlauf der TSG in den vergangenen Monaten sei ein klarer Hinweis, betont Rettig, „dass unser Potential um ein Mehrfaches größer ist”.
Netzer stuft die wirtschaftliche Kraft der deutschen Profi- fußball-Branche als sehr stabil ein. Mit weiteren Zuwächsen wäre aber vor allem auf dem internationalen Markt zu rechnen. „Die Bundesliga ist dank dieser breiten wirtschaft- lichen Basis wenig anfällig gegenüber Schwankungen in einzelnen Bereichen. Um Zusatzerlöse nicht aus einer Erweiterung der Ligen, einer stärkeren Aufteilung des Spieltags oder massiv höheren Ticketpreisen zu erzielen, muss der Profifußball das Augenmerk auf eine stärkere Internationalisierung legen“, erklärt Netzer. Rettig erkennt allerdings auch die Möglichkeiten zu weiterem Wachstum auf nationaler Ebene „in einer stärkeren Medialisierung”. Bei den Einnahmen aus dem Pay-TV und neuen digitalen Produkten besäße die Bundesliga noch Potential für deutli- che Einnahmesteigerungen. Allein der Blick auf die natio- nal sehr deutlich unterschiedlichen Abo-Zahlen des Pay-TV zeige das Potential. In Deutschland habe Sky 4,2 Millionen Kunden, in Großbritannien aber 14 Millionen.
„Der deutsche Fußball hat sich wirt- schaftlich hervorragend entwickelt. Die Branche hat sich als echter Wachstumsmotor etabliert.”
THOMAS NETZER, DIREKTOR MCKINSEY
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