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U23
20.04.2016

Felix Lohkemper: Viele Gedanken, starkes Comeback

Einige Hochs, aber auch ein Tief hat U23-Stürmer Felix Lohkemper in dieser Saison schon erlebt. Der 21-Jährige feierte ein starkes Debüt, spielte dann eine durchwachsene Hinrunde und ist aktuell wieder richtig gut in Form. Das hat Gründe.

Es war ein Start nach Maß, den Felix Lohkemper als Neuzugang der Hoffenheimer U23 im ersten Saisonspiel hinlegte. Beim 6:1-Sieg gegen Aufsteiger Saar 05 Saarbrücken erzielte der neue Stürmer vom VfB Stuttgart gleich zwei Tore, seinem Angriffskollegen Benjamin Trümner legte er zudem einen Treffer auf. Dass er in den folgenden zwölf Begegnungen gar nicht mehr als Torschütze in Erscheinung treten würde, hatte er damals natürlich nicht gedacht. „Der Knacks war damals das Spiel in Homburg“, sagt Lohkemper. Beim 2:2 gegen die Saarländer am dritten Spieltag verschoss er einen Strafstoß und vergab mehrere Großchancen. Danach lief es nur noch selten richtig gut für den Stürmer. „Mit der Hinrunde war ich überhaupt nicht zufrieden“, sagt Lohkemper ganz offen.

In solch einer Phase kommt bei dem 21-Jährigen aus Bretten erschwerend hinzu, dass ihn so etwas wie eine vergebene Chance oder ein verschossener Elfmeter länger beschäftigt als andere. „Generell bin ich schon jemand, der eher zu viel nachdenkt.“ Das war schon früher so. Lange Zeit gab es jedoch kaum Grund für negative Gedanken, denn es lief richtig gut für Lohkemper.

Frühe Beförderung in die Dritte Liga

Bis zur U15 spielte er beim Karlsruher SC. Mit Jungs wie seinem heutigen Mannschaftskameraden Nico Rieble oder den aktuellen Erst- und Zweitligaprofis Robert Bauer (FC Ingolstadt) und Kevin Akpoguma (derzeit von der TSG an Fortuna Düsseldorf verliehen) holte er die Süddeutsche C-Jugend-Meisterschaft nach Karlsruhe. „Wir waren damals eine richtig geile Truppe“, erinnert sich Lohkemper, der mit seinen Toren und seiner dynamischen Spielweise erheblich zum Titelgewinn beitrug und dadurch auch die Aufmerksamkeit anderer Klubs auf sich zog.

Um nicht zu weit von der Familie weg zu sein, ging er schließlich zum VfB Stuttgart und startete auch dort durch: Als U16-Spieler ging es schnell hoch in die U17, wo er in der darauffolgenden Saison Kapitän wurde und mit dem VfB das Finale um die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft erreichte. In der U19 machte er bereits als jüngerer Jahrgang erste Spiele für die U23 in der Dritten Liga und im zweiten Jahr wurde er vorzeitig in die Mannschaft des heutigen Stuttgarter Profi-Trainers Jürgen Kramny befördert.

Europameister mit Trümner und Akpoguma

Auch in den Jugend-Nationalmannschaften war Lohkemper Stammgast. Von der U16 bis zur U20 durchlief er alle Auswahlteams des DFB. Im Sommer 2014 – also unmittelbar nach seinem ersten Jahr im Drittligakader des VfB – erlebte der damals 19-Jährige seinen bisherigen Karriere-Höhepunkt. Mit der deutschen U19-Nationalmannschaft und den beiden TSG-Akteuren Trümner und Akpoguma gewann er in Ungarn durch ein 1:0 im Endspiel gegen Portugal die Europameisterschaft.

Voller Selbstvertrauen kehrte der frischgebackene Europameister zum VfB zurück, doch in der Folgesaison saß er häufig nur noch auf der Bank. „Dadurch bin ich dann einfach nicht in meinen Rhythmus gekommen“, sagt Lohkemper, der im Nachhinein glaubt, dass es besser für seine Entwicklung gewesen wäre, nicht schon als U19-Spieler in die Dritte Liga hochzugehen.

Nur ein Spiel verpasst

Weil er wieder regelmäßiger in der Startelf stehen wollte, entschied sich der Fachabiturient schließlich für den Wechsel zur TSG. Dass er nun in der vierten und nicht mehr in der dritten Liga spielt, sieht er dabei nicht als Problem. „Ein bisschen daran gezweifelt, ob das der richtige Schritt ist, habe ich zwar schon, aber ich wollte unbedingt wieder häufiger spielen und habe diesen Schritt bis heute nicht bereut.“

Denn trotz seines Durchhängers in der Hinrunde setzte U23-Trainer Marco Wildersinn unbeirrt auf seinen Neuzugang. Bis auf eine Partie, die er krankheitsbedingt verpasste, stand er immer auf dem Feld. Im Training kümmert sich der pfeilschnelle Stürmer zudem verstärkt um seine Schwächen – wie etwa das Ballabschirmen. „Der Trainer weiß, dass ich da noch besser werden muss und arbeitet gezielt mit mir daran. Mittlerweile habe ich auch schon Fortschritte gemacht.“ Generell gefällt dem 21-Jährigen, dass bei der TSG viel positionsspezifisch trainiert wird. „Dadurch habe ich definitiv schon einiges dazugelernt.“

An freien Tagen zum Amateurfußball

Das Ergebnis lässt sich in der Rückrunde sehen. Daran, dass die TSG noch vor dem souveränen Tabellenführer Waldhof Mannheim die beste Regionalliga-Mannschaft im Kalenderjahr 2016 ist, hat Lohkemper einen großen Anteil. Sieben Tore und drei Vorlagen stehen in den neun Spielen dieses Jahres zu Buche (Saisonbilanz: elf Tore, sechs Vorlagen) – und das, obwohl es dabei auch schon gegen einige Spitzenmannschaften ging. Vor allem in der jüngsten Partie gegen Offenbach trumpfte der gebürtige Wetzlarer mit drei Treffern auf und sorgte damit dafür, dass die TSG auf den vierten Tabellenplatz kletterte – besser war am Saisonende nie eine Hoffenheimer U23. „Wir spüren momentan einfach eine gewisse Stärke – gerade weil wir jetzt auch mal einige Topteams geschlagen haben.“

Daran, dass Lohkemper aus kleineren Tiefs stets herausfindet, hat auch seine Familie einen großen Anteil. Sein Vater, seine Mutter oder einer seiner beiden älteren Brüder sind immer bei den Spielen dabei. Familienmensch Lohkemper ist nach seinem Wechsel zur TSG auch wieder ins Elternhaus nach Bretten gezogen. Sein Ziel ist nach wie vor die Bundesliga, doch auch für den Fußball an der Basis hat der 21-Jährige immer noch ein Faible. So schaut er an freien Tagen gerne mal bei den Landesliga- oder Kreisklasse-Spielen seiner Brüder zu. 

 

Hier geht's zum Spielerprofil von Felix Lohkemper.

 

Hier geht es zu früheren Personalgeschichten aktueller U23-Spieler bzw. -Funktionäre:

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