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CAMPUS
06.11.2015

Teilnehmerrekord beim 4. Kinderfußball-Workshop

Knapp 150 Kinderfußball-Interessierte strömten gestern zum Workshop mit dem Thema „Konzeption und Innovation im Kinderfußball“ – so viele wie noch nie. Am Ende des Tages zeigten sich Teilnehmer, Referenten und Organisatoren hochzufrieden mit den Inhalten und dem Austausch untereinander.

Bis auf den letzten Platz war der Seminarraum des Kinderzentrums gefüllt, nachdem die Teilnehmer des 4. Workshops Kinderfußball voller Vorfreude Platz genommen hatten. Kinderzentrumsleiter Dominik Drobisch und Fußballschulleiter Sebastian Bacher freuten sich damit über einen Teilnehmerrekord und versprachen ihren Gästen, dass sie im Laufe des Tages kompakt und komprimiert erfahren werden, was gerade im Kinderfußball wichtig ist.

Dafür hatten die Organisatoren eine ganze Reihe qualifizierter Referenten eingeladen. Den Anfang machte der Sportpsychologe der TSG, Prof. Dr. Jan Mayer. In einem hochinteressanten Vortrag klärte er die Teilnehmer über die Grundlagen der Sportpsychologie auf, die auch im Breitensport zu einem effizienten Training der Bambini, der F- oder der E-Junioren beitragen können. Seine Kernbotschaft für den Kinderfußball schickte Mayer gleich vorneweg: „Spaß zu haben ist unglaublich wichtig. Das ist sogar das Kernthema von Sportpsychologie im Kinderfußball.“

Mayer plädiert für etwas mehr Euphorie

Viele der Teilnehmer trainieren selber eine Kindermannschaft und waren daher sehr offen für konkrete Übungen, die sie in ihre Einheiten einbauen können. Mayer empfahl ihnen unter anderem Mentaltraining. Sich Bewegungen vorzustellen, sei mitunter fast genauso effizient, wie das tatsächliche Ausführen der Bewegung. „Kinder haben beim mentalen Training auch überhaupt keine Hemmungen“, sagte Mayer.

Ein wichtiges Thema sei auch die Kompetenzerwartung oder mit einfachen Worten das Selbstvertrauen. Dafür verantwortlich sind laut Mayer vor allem eigene Erfahrungen. „Wenn ein Spieler dauerhaft Erfolg auf dem Platz hat, wird er sich irgendwann sagen, ,Ein Fußballspiel? Das gewinne meistens ich.‘“

Der Sportpsychologe warnte jedoch auch vor zu viel wettkampforientiertem Training und zu hohen Erwartungen seitens der Trainer. Stattdessen plädierte er dafür, die Kinder starkzureden. „Ein bisschen mehr Euphorie tut vielen gut. Vor allem dürfen wir sie beim Erleben von Emotionen nicht alleinlassen.“

Psychologie-Vortrag kommt gut an

Bei den Workshop-Teilnehmern kamen Mayers Ausführungen gut an. „Das war wirklich sehr interessant“, sagt Tunjo Bozanovic, der beim südhessischen JFV Bürstadt die E-Jugend trainiert. „Wir Trainer sehen ja oft nur Bälle und Hütchen, aber das Psychologische mal kennenzulernen, war jetzt auch mal sehr gut.“

Nach der Psychologie ging es inhaltlich mit der Konzeption Kinderfußball weiter. Dafür war Alexandra Grein vom Badischen Fußballverband zu Gast in Hoffenheim. Die Referentin für Schulfußball, Freizeit- und Breitensport zeigte unter anderem, welche Änderungen im Kinderfußball nötig waren und noch nötig sind, um ein möglichst kindgerechtes Training zu ermöglichen.

Wie solch ein Training im Breitensport aussehen kann, verdeutlichte Grein dann in einer praktischen Einheit in der Fußballhalle der TSG. Mit Kindern des angrenzenden Kindergartens zeigte sie neben verschiedenen Aufwärmspielen mit und ohne Ball auch Entspannungsübungen und einfache Spielformen wie ein Drei-gegen-Drei ohne Torhüter.

Trainingseinheiten mit Kinderperspektivteams

Nach der Mittagspause ging es dann mit Praxis weiter – statt Breitensport drehte es sich nun aber um den Leistungsbereich. Die U9- und U10-Kinderperspektivteams der TSG standen für zwei Trainingseinheiten zur Verfügung. Die Übungsleiter Paul Tolasz, Carsten Kuhn, Linus Sandmann und Sabahudin Mislimi demonstrierten dabei unter anderem Übungen und Spielformen zum Dribbling und zur An- und Mitnahme des Balles. Zum Abschluss des Workshops fuhr dann noch ein Großteil der Teilnehmer nach Zuzenhausen, um einen Blick auf den Footbonauten zu werfen und dort auch selber den einen oder anderen Ball zu spielen.

Am Ende eines ereignisreichen Tages waren alle zufrieden – Teilnehmer, Referenten und Organisatoren. „Es ist wirklich gut gelaufen, und wir hatten eine sehr interessante Zusammenschau an Beiträgen. Da war sicherlich für jeden was dabei“, sagte Drobisch. Auch von den vielen Teilnehmern bekam der Leiter des Kinderzentrums nur positive Rückmeldungen. „Die waren alle zufrieden, und wir haben mehrmals zu hören bekommen, dass es schade sei, dass der Workshop schon vorbei ist.“

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