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MÄNNER
30.05.2022

DFL: Nachhaltigkeit wird Lizenzierungs-Kriterium

Die Bundesliga und 2. Bundesliga haben als erste große Profifußball-Ligen eine verpflichtende Nachhaltigkeitsrichtlinie in ihrer Lizenzierungsordnung verankert. Einen entsprechenden Beschluss hat die DFL-Mitgliederversammlung am Montag (30. Mai) gefasst.

Mit dieser Entscheidung setzen die Klubs den im Dezember 2021 eingeschlagenen Weg gemeinsam fort. Damals hatten sie ein eindeutiges Bekenntnis zu Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen (ökologisch, ökonomisch, sozial) in die Präambel der Satzung des DFL e.V. aufgenommen und darüber hinaus grundsätzlich beschlossen, dass Nachhaltigkeitskriterien Bestandteil des Lizenzierungsverfahrens werden sollen.

Vorgesehen ist nun ein mehrstufiges Modell der Implementierung. Dazu wurden zunächst auf der heutigen Mitgliederversammlung die Mindestkriterien verabschiedet, die sich drei Themenbereichen zuordnen lassen: „Klubführung und -organisation“, „Umwelt und Ressourcen“ sowie „Anspruchsgruppen“. Verpflichtend ist für die Klubs künftig beispielsweise der Nachweis einer Nachhaltigkeitsstrategie und einer Umweltstrategie. Dazu gehören auch jährliche Messungen des Wasserverbrauchs, der Abwasserproduktion und des Energieverbrauchs sowie eine Mobilitäts- und Verkehrsanalyse. Darüber hinaus haben alle Klubs unter anderem einen Verhaltenskodex für alle Mitarbeitenden nachzuweisen, sich klar von jeglichen Arten von Diskriminierung abzugrenzen und sich zu Gleichberechtigung, Diversität sowie Inklusion zu bekennen.

TSG unterstützt den Beschluss

„Wir haben den Prozess aktiv begleitet und begrüßen den Beschluss im Sinne der Bundesliga und auch im Sinne der TSG. Wir arbeiten bereits seit einiger Zeit daran, die operativen Grundlagen für diese Berichtspflichten zu schaffen“, sagt Jan Mayer, Geschäftsführer der TSG Hoffenheim.

Die in zwei Kategorien aufgeteilten Mindestkriterien werden schrittweise in Kraft treten. Die Erfüllung der Mindestkriterien I ist bereits im Lizenzierungsverfahren für die Spielzeit 2023/24 verpflichtend nachzuweisen. Für die Mindestkriterien II, die noch weiter konkretisiert werden sollen, gilt dies zunächst optional. Im Lizenzierungsverfahren für die Spielzeit 2024/25 wird erstmals die verpflichtende Erfüllung der Mindestkriterien I und II beurteilt.

 „Tatsache ist auch: Durch die Lizenzierung allein sind wir noch kein Stück nachhaltiger geworden. Deswegen ist entscheidend, was das auslöst: nämlich die Notwendigkeit, als Bundesliga-Klub die Frage zu beantworten, wo ich in der Gesellschaft stehe. So wie es die TSG Hoffenheim bereits seit 2018 mit ‚TSG ist Bewegung‘ macht“, sagt Stefan Wagner, Leiter der Stabstelle Unternehmensentwicklung der TSG.  

Die Nachhaltigkeitsrichtlinie wurde in den vergangenen Monaten erarbeitet. Eingeflossen sind die Einschätzungen der vom DFL-Präsidium eingesetzten Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit, die individuellen Rückmeldungen der Klubs sowie des Klub-Arbeitskreises Verantwortung und Einschätzungen externer Fachberatungen sowie Expertinnen und Experten. Bei der Ausarbeitung der Richtlinie wurde und wird berücksichtigt, dass Klubs, die individuell teilweise bereits umfassende Aktivitäten umsetzen, auch künftig mit Fokus auf ihre jeweiligen strategischen Schwerpunkte wirken können.

Parallel zur Weiterentwicklung der Richtlinie arbeitet die DFL bereits an verschiedenen Kernthemen im Bereich Nachhaltigkeit. Beispielsweise ist im Rahmen des Aufbaus der Lizenzierungsstrukturen die Etablierung einer Datenplattform für die Klubs geplant. Zum einen erleichtert dies den Klubs die kontinuierliche Datenerhebung und Auswertung im Bereich Nachhaltigkeit, zum anderen ermöglicht es die Nutzung der Daten für interne Managementaufgaben oder im Austausch mit externen Anspruchsgruppen. Darüber hinaus erarbeitet die DFL gemeinsam mit externen Expertinnen und Experten zusätzliche Unterstützungsleistungen für Klubs im Rahmen der Erfüllung der Richtlinie. Dazu gehören zum Beispiel Leitfäden und Vorlagen für einheitliche Analysen, die bei der Umsetzung konkreter Kriterien unterstützen. Ein Schwerpunkt der DFL wird auch auf neuen Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten im Bereich Nachhaltigkeit für die Mitarbeitenden der Klubs liegen.

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