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CAMPUS
04.11.2014

Neue Impulsebeim 3. Workshop Kinderfußball

Ein wichtiger Bestandteil der Hoffenheimer Ausbildungsphilosophie ist es, nicht nur den eigenen Nachwuchs, sondern auch die Trainer der umliegenden Vereine besser zu machen. Aus diesem Grund bietet das Kinderzentrum (KidZ) neben seinem breit gefächerten Fortbildungsprogramm auch einmal pro Jahr einen „Workshop Kinderfußball“ an, der vergangene Woche bereits zum dritten Mal mit Erfolg durchgeführt wurde.

Erstmals kamen die rund 75 Teilnehmer in den Genuss, die Praxiseinheiten in der Neuen Halle zu besuchen und somit den Temperaturen ein Schnippchen zu schlagen. KidZ-Chef Dominik Drobisch und Fußballschule-Leiter Sebastian Bacher gaben zunächst einen von Bewegtbildern untermalten Rückblick auf den Workshop 2013, in dem das Grundlagentraining anderer Sportarten – Handball, Basketball und Hockey – im Mittelpunkt stand.

In diesem Jahr ging es wieder ausschließlich um Fußball, die Referenten Carsten Kuhn und Paul Tolasz – beide schon im siebten Jahr für die TSG 1899 Hoffenheim aktiv – sowie Raphael Kern, „Kids-Experte“ des Schweizer Fussball-Verbands (SFV), und Klaus Pabst, Lehrbeauftragter der Sporthochschule Köln sowie Trainer und Inhaber der 1. Jugend-Fußball-Schule Köln, gaben einen interessanten Einblick in ihre tägliche Arbeit.

„Jedes Kind ist begabt!“

Kuhn und Tolasz lieferten mit Hilfe des Kinderperspektivteams (KPT) des Jahrgangs 2004 ein Beispiel einer Einheit aus dem Hoffenheimer Grundlagentraining und kommentierten für die Workshop-Teilnehmer die Hintergedanken der einzelnen Übungen, die aus der Kombination verschiedener Bausteine wie „Vielseitigkeit“, „Kindgemäßheit“, „Koordination“, „Bewegung“ etc. entstehen, aber natürlich kommen dabei fußballspezifische Aspekte wie Technik, Taktik und Spielintelligenz nicht zu kurz.

Nach der gemeinsamen Mittagspause in der Stadiongaststätte „Fair Play“ referierte Raphael Kern über das Grundlagentraining in der Schweiz, die in der jüngsten Vergangenheit in der Fußball-Ausbildung enorme Fortschritte gemacht hat und nicht von ungefähr U17-Weltmeister 2009 wurde. Auch er nutzte die Fähigkeiten des KPT, um in der Halle Demo-Einheiten zu zeigen.

„Jedes Kind ist begabt! Die Begabungen von Kindern sind vielfältig und unterschiedlich wie die Kinder selbst“, so das Kredo des SFV, aus dem sich das Kinderfußball-Konzept der Eidgenossen entwickelt hat. „Die individuellen Begabungen und Potenziale jedes Kindes sollen sich im, mit und durch den Fußball bestmöglich entfalten“ präzisierte Kern, ehe er detailliert auf das Ausbildungskonzept einging und die drei „Ls“ erläuterte, die die Vision der Schweizer ausmachen: Lachen, für die Freude an der Bewegung oder am Erlebnis in der Gruppe; Lernen, sowohl psychisch, motorisch wie auch sozial Fortschritte machen; Leisten, die Anstrengung an sich oder die persönliche Bewertung der eigenen Leistung.

Fußball und Klavier…

In einem Praxis-Exkurs „Schnelles Umschalten in Offensive und Defensive im Kinderfußball“ ersetzten Kuhn/Tolasz die Vertreter von Ajax Amsterdam, die in letzter Sekunde absagen mussten, ehe mit Klaus Pabst ein deutschlandweit anerkannter Experte im Kinderfußball übernahm. Bereits seine einleitende Frage „Was verbindet Fußball und Klavier?“ (Antwort: Man braucht einen zum Spielen und zehn zum Tragen) deutete an, dass sein Vortrag „Grundlagentraining in Deutschland“ alles andere als trocken werden würde. So plauderte Pabst unter anderem über seine Erfahrungen im Rahmen einer Hospitation beim Liverpool FC, wo er sich Tipps vom einstigen Dribbelkönig und späteren Fußballschule-Chef der „Reds“, Steve Heighway, holte.

Pabst spannte über die siebenstufige Ausbildungskonzeption des DFB, die von der umfassenden Bewegungsschulung und technisch-spielerischen Vielseitigkeitsschulung zum Hochleistungstraining reicht, den Bogen zu zur Trainingspraxis. Bei der Vermittlung der Grundtechniken Dribbling, Passspiel, Ballkontrolle und Spielfähigkeit komme es vor allem darauf an, die Kinder über positive Formulierungen sowie eine verständliche Wortwahl zu erreichen. „Wenn die Kinder etwas falsch machen, ist es wichtig, dass der Trainer nur einen Fehler, den Hauptfehler, korrigiert, den aber unmittelbar und individuell“, so Pabst, der wie seine Vorgänger im Anschluss an seinen Vortrag mit dem KPT in die Halle ging.

Planungen für den 4. Workshop laufen

„Ich glaube, dass es uns mit diesem Workshop wieder gelungen ist, zu zeigen, welch einen hohen Stellenwert der Kinderfußball hat und wie wichtig es daher ist, sich auszutauschen und fortzubilden“, bilanzierte Drobisch nach dem letzten Tagesordnungspunkt „ Zusammenführung der Inhalte und Abschlussdiskussion im Plenum“ die Veranstaltung . „Ich möchte mich bei den Teilnehmern für die große Beteiligung bedanken, bei den Referenten für ihre interessanten und anregenden Beiträge und bei meinem Team für die hervorragende Vorbereitung und Durchführung“, so Drobisch. Die Planungen für den 4. Workshop laufen bereits…

Weitere Informationen unter www.kidz.achtzehn99.de.

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