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29.08.2012

Briel: „Wir werden uns die Fankultur nicht nehmen lassen“

Während in einigen deutschen Stadien in jüngster Vergangenheit Gewaltszenen für Negativschlagzeilen sorgten, blieb es in der und rund um die WIRSOL Rhein-Neckar Arena glücklicherweise ruhig. Frank Briel, Geschäftsführer Finanzen, Organisation, Verwaltung und Sport, spricht im Interview über die hohe Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen Verein und Anhängerschaft und erklärt, warum Familienväter auch weiterhin unbesorgt mit ihren Sprösslingen ins Stadion gehen können.

Herr Briel, am Samstag gastiert Eintracht Frankfurt zum ersten Heimspiel der neuen Saison in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Können die Fans noch entspannt ins Stadion pilgern?

Sie sprechen die Ausschreitungen rund um die Relegationsspiele der vergangenen Saison an, die in ihrem Ausmaß und ihrer Intensität einen negativen Höhepunkt erreicht haben und nicht tolerierbar sind. Diese Vorkommnisse sind glücklicherweise nicht repräsentativ für die vielen Bundesligaspiele. Die große und überwiegende Mehrheit der Fußballfans sind friedlich und möchten den Fußball nicht als Bühne für ihre Selbstverwirklichung benutzen.

Mit längeren Stadionverboten und höheren Zuwendungen für Fanprojekte hat der deutsche Fußball auf die zunehmende Gewalt in Fußball-Stadien reagiert. Ist dies der richtige Schritt, um der zunehmenden Gewalt in den Stadien Herr zu werden?

Die Klubs der ersten drei Ligen haben sich im Rahmen einer Sicherheitskonferenz gemeinsam mit Politik und Justiz eindeutig gegen Gewalt und Pyrotechnik in deutschen Stadien positioniert und für die Einhaltung von Verhaltensregeln für einen gewaltfreien und damit fairen Umgang miteinander ausgesprochen. Die erwähnten Aktivitäten sind als erste Maßnahmen einer Initiative zu sehen, die zur Verbesserung der Sicherheit in deutschen Fußball-Stadien beitragen soll. Die – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt gesicherte – Erhaltung der Stehplätze ist ein deutliches Zeichen, dass wir uns die in Deutschland über Jahrzehnte entwickelte besondere Fankultur nicht durch eine Minderheit gewaltbereiter Störer nehmen lassen.

Die TSG wurde in der Vergangenheit noch nicht mit diesen Ausmaßen von Gewalt konfrontiert. Was kann von Seiten der Klubs konkret dafür getan werden, zu den eigenen Fans eine gute und vertrauensvolle Beziehung zu pflegen?

Unsere Fans sind ein zentraler Bestandteil des Klubs. Ihre Leidenschaft und Unterstützung treiben unsere Mannschaft und den gesamten Verein mit an. Wir haben von Beginn an auf eine enge Zusammenarbeit zwischen den im Fandachverband organisierten Fanclubs und unseren Fan- und Sicherheitsbeauftragten Wert gelegt. Wir tauschen uns aus, nehmen Anregungen und Wünsche auf und diskutieren offen über Dinge, die uns weiterbringen, aber auch gemeinsam über Aspekte, die uns allen schaden. Ausdruck dieser engen Zusammenarbeit ist auch der angedachte Bau eines Fanhauses in Stadionnähe, mit dem wir den Fans eine zentrale Anlaufstelle geben möchten. Gleichzeitig setzen wir auf die selbstregulierenden Kräfte innerhalb der Gruppe, wenn zum Beispiel gegen einen Verhaltenskodex oder gemeinsam definierte Werte verstoßen wurde. Bisher wurden wir noch nicht enttäuscht und Gleiches können die Fans denke ich auch über uns sagen.

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