Page 86 - Spielfeld_August_2021
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Gemeinsam Gutes tun
Auch dank einer Spende von „TSG hilft“ konnte der TV Waibstadt in diesem Sommer eine umfangreiche Ukraine-Hilfe starten. Mehrere private Hilfskonvois brachten bereits Geld- und Sachspenden dorthin, wo sie benötigt werden.
 Es war ein spezielles Zeichen, das die Hoffenheimer Bundesliga-Teams der Frauen und Männer bei den Heimspielen gegen den FC Bayern München im März
setzten. Die Spielerinnen und Spieler liefen mit speziellen Einlauf-Shirts in den Farben der Ukraine auf den Rasen. Bedruckt waren sie mit dem Schriftzug „Wir gegen Krieg“ auf der Vorderseite sowie „Stop War“ auf der Rückseite.
Anschließend wurden die getragenen
Klamotten versteigert. Den Erlös von
4.390 Euro überwies „TSG hilft“ als Un-
terstützung an die Ukraine-Aktion des
TV Waibstadt, der mehrere Hilfskonvois
organisiert hatte. „Diese Großspende
aus Hoffenheim war sehr wertvoll für unsere Arbeit“, erklärte Michael Lutz, der Kultur-Abteilungsleiter des TV Waibstadt.
Die Stadt Waibstadt stellte den Bauhof für Materialien als Lager zur Verfügung. Es begann eine Welle der Unterstützung, unter anderem die Bauhof-Mitarbeiter, viele ehrenamtliche Helfer, der Verein „Waibstadter Initiative für Flüchtlinge“ und Mitglieder anderer örtlicher Vereine unterstützten die Hilfs- aktion. Viele Spenden der Bevölkerung fuhren Ehrenamtliche in einem Konvoi nach Polen. In der Nähe der ukrainischen Grenze übergaben sie die Güter und Spendengelder an Hilfs-
organisationen. So gelangte ein Teil der Hilfsgüter bis nach Odessa. Mit dem übergebenen Spendengeld wurden in polnischen Verteilzentren Feldbetten für Flüchtlinge gekauft. In mehreren wei- teren Hilfstransporten wurden die noch
im Bauhof verbliebenen Sachspenden von einem besonders engagierten Ehrenamtlichen mit einem Linienbus, den die Firma „Hauerhof-Busreisen“ aus Bad Rappenau kostenlos zur Verfügung stellte, sogar direkt in die Ukraine gefahren.
„Ich habe keine Angst, in die Ukraine reinzufahren. In der Region um Lemberg wurden bisher nur militärische Ziele getroffen. Ich fahre natürlich nicht ins akute Kriegsgebiet“, berichtet Günter Diemer, ein 74 Jahre alter Unternehmer aus Waibstadt. Ihm ist es wichtig, die Spendengelder und die Hilfsgüter direkt bis zu den Krankenhäusern in der Ukraine zu bringen und persönlich abzugeben. „Damit es auch ankommt und nichts verloren geht“, erklärt Diemer, der seit mehr als 20 Jahren eine Fensterbau-Firma im ukrainischen Lemberg betreibt und dort auch eine Wohnung besitzt. Momentan stellt er diese kostenlos ukrainischen Freunden zur Verfügung, die in ihrer eigenen Wohnung im 16. Stock eines Hochhauses nicht mehr sicher sind.
Bei seinen Konvois erlebt er Spektakuläres: Als er einmal in Lemberg übernachtete, wurde er mitten in der Nacht vom Raketenalarm geweckt. Während Diemer der Mann ist, der mutig in die Ukraine fährt, versucht der TV Waibstadt mit Aktionen vor Ort, weitere Spenden zu generieren. „Es war schön zu sehen, dass die Spendengelder unserer Fans aus der Versteigerung der Shirts über den TV Waibstadt direkt in die Ukraine gebracht wurden, um dort zu helfen, wo es am nötigsten ist“, freute sich Christian Laier, der 1. Vorsitzende von „TSG hilft“.
Versteigerung für den guten Zweck: Der Erlös der Einlauf-Shirts der Teams der TSG Hoffenheim gegen den FC Bayern München kamen der Ukraine zugute.
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