Page 40 - Spielfeld_Juni_2022
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Dadurch konntest Du unter anderem im Schluss- spurt um die Europapokal-Plätze nicht mehr eingreifen und Dich nicht als Spieler von den Fans verabschieden ...
„Das tat unfassbar weh. Ich habe alles versucht, um nochmal eingreifen zu können, aber die Zeit hat leider nicht gereicht. Ich weiß, dass ich der Mannschaft mit meinen Qualitäten geholfen hätte. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass falscher Ehrgeiz nichts bringt. Wenn man zu früh auf dem Platz steht, hilft man weder sich selbst noch dem Team. Dass es während meiner Ausfallzeit punkte- mäßig nicht lief, hat alles noch bitterer gemacht. Natürlich wäre eine Europapokal-Teilnahme ein krönender Abschluss gewesen, aber im Leben kann man sich nicht immer alles aussuchen. Man sollte meine Zeit in Hoffenheim auch nicht nur auf eine Saison reduzieren. Wir haben uns in den fünf Jahren für die Champions League und die Europa League qualifiziert. Es war eine erfolgreiche Zeit, auf die ich immer gern zurückblicken werde.“
„Die TSG ist für die nächsten Jahre
bestens aufgestellt. Es gibt wenige Bundesligisten, bei denen man sich so gut entwickeln kann.“
 Für die ganz großen Erfolge in dieser Spielzeit gab es zu viele Formschwankungen ...
„Das zieht sich bei uns schon über Jahre hin. Wir haben viele gute, aber leider auch viele schlechte Phasen. Ich glaube, dass wir nach schlechten Er- gebnissen zu ängstlich geworden sind. Stattdessen hätten wir mutiger auftreten und uns nicht wegdu- cken müssen. Das muss sich in Zukunft verbessern, damit die TSG noch konstanter auftritt.“
Worin siehst Du die Gründe dafür?
„Das kommt immer auf den Spieler-Typ an. Wir sind alle unterschiedliche Charaktere, deshalb kann man das nicht pauschal sagen. Die TSG ist ein Ausbil- dungsverein und kein Klub, der gestandene Spieler für viel Geld kauft und damit in die Champions League will. Das wäre nicht der TSG-Weg. Ich selbst bin das beste Beispiel dafür. Ich kam als junger Spieler mit etwas Bundesliga-Erfahrung und durfte mich hier entwickeln. Das sollte der Verein beibehalten. Dann wird es zwar immer mal wieder Schwankungen ge- ben, aber das muss man einkalkulieren. Von diesem Weg darf man sich nicht abbringen lassen, denn in Hoffenheim wird super Arbeit geleistet. Die TSG ist
 für die nächsten Jahre bestens aufgestellt. Es gibt wenige Bundesligisten, bei denen man sich so gut entwickeln kann.“
Verabschiedet sich nach fünf Jahren von der TSG Hoffenheim: Florian Grillitsch
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