Page 8 - Spielfeld_Mai_2021

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Wilde Geste, wilde Mähne: Jürgen Klopp feiert im Jahr 2012 die zweite Meisterschaft mit dem BVB.
Härringers Ecke
Kinder, wie die Zeit vergeht
IN EINER ZEIT VOR DEM SERIENMEISTER ...
Viele jüngere Fans werden es kaum glauben, aber es gab einmal eine Zeit, in der der Bundesliga-Meister nicht FC Bayern München hieß. Zu Beginn dieses Jahrtausends spielten sich an den Schluss-Spieltagen regelmäßig Dramen ab – mit wechselnden Gewinnern: Neben den durchaus dominanten Bayern (Meister 2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008) hießen die Titelträger Borussia Dortmund (2002), Werder Bremen (2004), VfB Stuttgart (2007) und VfL Wolfsburg (2009). Im Jahr 2010 sicherte sich der Rekordmeister erneut die Schale, doch dann passierte etwas, dass die Bundesliga bis heute ver- ändern sollte: Borussia Dortmund schaffte es, zweimal nacheinander Meister zu werden. Nach dem Titelgewinn 2011 wiederholte das Team von Jürgen Klopp das Kunst- stück – und gewann am 23. April 2012 durch ein 2:0 gegen Mönchengladbach erneut den Titel. Ivan Perisic und Shinji Kagawa sorgten mit ihren Toren für das vorzeitige Ende der Spannung in dieser Saison – damit aber unbewusst auch der nächsten zehn Jahre: Da der BVB nicht nur das Double holte, sondern den FC Bayern im DFB-Pokal-Finale beim 5:2-Triumph gar der Lächerlichkeit preisgab, bangten die Münchner um die Vormachtstellung in Deutschland – und investierten fortan hohe Summen in ihr Personal. Mit historischem Erfolg: Die schwer aufgerüsteten Bayern dominieren seitdem die Liga nach Belieben und holten neun Meisterschaften nacheinander. In dieser Saison folgt wohl Nummer zehn – und so sind mittlerweile Kinder auf den weiterführenden Schulen, die in ihrem Leben nur den FC Bayern als deutschen Meister kennen.
© 2022 Christoph Härringer, www.facebook.com/Spottschau
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