Page 29 - Spielfeld_Mai_2021
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 Egal, wie oft man schon live dabei war: Ein Besuch im Fußballstadion ist jedes Mal aufs Neue ein einmaliges Erlebnis.
Das gilt oft nicht nur für begeisterte Fußballfans, sondern in vielen Stadien auch für Plastikbecher, die nach dem Gebrauch im Müll oder auf dem Boden landen und entsorgt werden.
Wie ein durchdachtes Mehrwegbecher-System Abhil- fe schaffen kann, beweisen die TSG Hoffenheim und PreZero schon seit Anfang 2020. Wasser, Limo, Bier, Kaffee: Getränke werden seitdem ausschließlich in Mehrwegbechern ausgeschenkt.
Gut 22.000 Becher kommen im ausverkauften Stadion zusammen – pro Spieltag. Auf die komplette Saison gerechnet sind das etwa eine halbe Million Becher und damit hochgerechnet ca. 8 Tonnen Plastikmüll, der durch die Mehrwegbecher-Nutzung gespart werden kann.
Beeindruckende Zahlen und ein klares, gemeinsames Ziel: Die PreZero Arena zur Zero Waste Arena zu machen. Also konkret dafür zu sorgen, dass Abfälle verringert und in sinnvolle Kreisläufe gebracht werden. So wurde das Mehrweg-System nicht einfach von heute auf mor- gen eingeführt, sondern das Für und Wider sorgfältig abgewogen und wissenschaftlich erforscht.
„Wir haben die Wertstoffströme genau untersucht und verschiedene Varianten verglichen, um die Ökobilanz zu optimieren und die aktuell beste Lösung zu finden.“
Dietmar Böhm, PreZero Geschäftsleiter
Vor dem Hintergrund, dass es für die bisher genutzten Becher aus Polylactiden (PLA) in Deutschland aktuell keine geeignete Kompostier- oder Recycling-Möglichkeit gibt,fieldieEntscheidungzugunstenderMehrwegbecher. Diese bestehen aus widerstandsfähigem, recyclebarem Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) und haben einen spielentscheidenden Vorteil: Sie können bis zu 400 Mal gespült werden.
VERKAUF
ARENA
LIEFERUNG
RÜCKGABE
TRANSPORT
REINIGUNG
 Die Rechnung ist dabei einfach, denn als Faustregel gilt: Je öfter der Mehrwegbecher genutzt wird, desto nach- haltiger ist er im Vergleich zum Einwegbecher. Zusät- zlich verzichtet die TSG Hoffenheim ganz bewusst auf besondere Sammelmotive auf den Bechern. So soll kein Anreiz geschaffen werden die Becher zu sammeln und sie bleiben dort wo sie hingehören – in der Arena.
Um sicher zu sein, dass die Becher auch wiederverwen- det werden können und nicht im Müll landen, haben die TSG und PreZero auch über ein Pfandsystem beraten. Im Vergleich zu anderen Bundesligisten liegt der Pfand- betrag mit 50 Cent recht niedrig.
„Das Pfandsystem soll für uns kein Geschäftsmodell sein. Wir möchten damit keinen finanziellen Gewinn erzielen, sondern einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten.“
Frank Briel, TSG Geschäftsführer
Ganz im Gegenteil: Im Umlauf der Arena können Fans ihre Becher an Spendenstationen abgeben und damit ein soziales Projekt unterstützen. Egal, ob die Stadion- besucher den Becher spenden oder sich das Pfand auszahlen lassen – sie unterstützen in jedem Fall ein sinnvolles Ziel und den Weg der TSG zum Spitzenklub – auch im Klima- und Umweltschutz.
 














































































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