Page 58 - TSG_Spielfeld_April_2022
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Die Hoffnung ist groß, die Kollegen zukünftig auch zu internationalen Spielen einladen zu können und den Schatz an Geschichten für die Schüler zu vergrößern. Trotz des Abrutschens auf die Verfolgerplätze im Kampf um die erneute Qualifikation für die Champions League blickt Hagel positiv auf den Saisonendspurt: „Wir alle haben die Reisen sehr genossen. Die Hymne, die Städte, die gegnerischen Mannschaften – das war unheimlich intensiv und wir wollen das unbedingt erneut erleben. Zwar müssen wir einiges aufholen, aber wir werden alles dafür tun, es erneut zu schaffen. Wir glauben an unsere Chance.“
Hagel hat Gefallen gefunden an regelmäßigen Herausforderungen und dem Erreichen immer neuer Ziele. Auf eine Erfahrung, die noch auf sie wartet, kann sie aber gut verzichten, wie sie lächelnd zugibt: „Ich bin noch nie mit meinem Bruder geflogen. Ich habe wirklich Angst davor, in so einen Flieger zu steigen. Aber irgendwann werde ich es schaffen.“
Ihre Eltern sollten sich emotional darauf vorbe- reiten. Denn eines haben die vergangenen Jahre gezeigt: Man sollte Chantal Hagel jeden Höhenflug zutrauen.
 Aus Hoffenheim ins Nationalteam: Im Februar feierte Chantal Hagel ihr Debüt für den DFB.
 DIE EM 2022 WÄRE „EIN WUNDERSCHÖNER ZUSATZ“
Vom 6. bis 31. Juli 2022 steigt die Frauen-Europameis- terschaft in England. Auf der Insel ist Frauenfußball extrem populär, mehrere Zehntausend Fans werden die EM-Spiele in den Stadien verfolgen. Nach ihrem Debüt beim Arnold Clark Cup im Februar gegen Kanada (0:1) und dem zweiten Einsatz gegen England (1:3) – in beiden Duellen wurde sie für TSG-Kapitänin Fabienne Dongus eingewechselt – zählt Hagel zum erweiterten Kreis der Anwärterinnen auf einen Platz im Kader. Eine imposante Entwicklung der heute 23-Jährigen, nachdem sie nie zuvor für die U-Auswahlteams berufen wurde. Sie selbst äußert sich trotz ihrer tollen Performance in dieser Spielzeit aber bescheiden. „Ich rechne nicht damit, nominiert zu werden und mache mir da auch nicht so viele Gedanken. Ich will bei der TSG meine Leistung zeigen und die Champions League erreichen, alles andere wäre ein wunderschöner Zusatz. Aber natürlich würde ein Traum in Erfüllung gehen. Wenn man nah dran ist, will man es auch schaffen.“
Die im Februar erlebten Erfahrungen haben Lust auf mehr gemacht. „In beiden Duellen zu spielen, war überragend. Die deutsche Hymne zu hören, das waren besondere Momente.“ Im Kreis der DFB-Stars hat sie zudem gespürt, welch hohes Ansehen die TSG mittlerweile genießt: „Viele aktive und ehemalige Hoffenheimerinnen gehören zum festen Kreis des Nationalteams. Sie sind im Verein gewachsen und haben sich zu absoluten Top-Spie- lerinnen entwickelt. Das weiß und schätzt man, und die steigende Anzahl an Nationalspielerinnen ‚made in Hoffenheim‘ ist eine tolle Auszeichnung für die Arbeit des Klubs.“ Auch das ist ein Grund, warum Hagel, die sich bei der TSG „extrem wohl“ fühlt, nicht an einen Wechsel denkt: „Ich bin hier wirklich glücklich und habe alles, was ich brauche. Das Ausland reizt mich momentan auch nicht. Ich möchte hier meine nächsten Entwicklungsstufen erklimmen.“
 VEREIN


























































































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