Page 52 - TSG_Spielfeld_März_2022
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Eigentlich hätte es sein Moment sein können; der Tag, an dem sich alles bewahrheitete, für den er gekämpft und an den er geglaubt
hatte. Die Erfüllung eines selbst gegebenen Ver- sprechens. Aber Aytaç Sulu dachte nur: „Bitte nicht, bitte nicht.“ Dem damals 23-Jährigen schlotterten die Knie, als TSG-Innenverteidiger Marvin Compper nach wenigen Minuten auf seinen Oberschenkel deutete. Ein Zwicken. Es könne sein, dass er bald ausgewechselt werden müsse. Und Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick gab Sulu an diesem schönen 2. Mai 2009 in der Volkswagen Arena von Wolfsburg das Zeichen zum Aufwärmen. „Ich habe mich quasi das ganze Spiel über vorbereitet“, erinnert sich Sulu. Es hätte sein Bundeliga-Debüt sein können – aber der Hoffenheimer fürchtete diesen Moment viel zu sehr. „Der Edin Dzeko war so ein Schrank“, sagt Sulu und formt mit seinen Händen die rechteckigen Ausmaße eines Billy-Regals. „Der hat zusammen mit Grafite damals alles kaputt geschossen. Als Innenverteidiger war das die Höchststrafe.“ Sie blieb ihm erspart.
AS
Geburtstag: 11. Dezember 1985 Bei der TSG seit: 07/2021
Vorherige Klubs als Spieler:
Compper hielt lange durch, Dzeko traf drei Mal, Wolfsburg wurde wenige Wochen später Meister – und Sulu feierte sein Bundeliga-Debüt erst mehr als sechs Jahre (!) später. Allerdings nicht mehr im Trikot der TSG Hoffenheim, sondern im Dress des SV Darmstadt 98.
Doch die Verbindung des Nußlochers zur TSG ist all die Jahre geblieben. Bis heute. Und nun wieder stärker denn je. Dafür ist Aytaç Sulu, zwischen 2007 und 2009 in 65 Partien für die TSG-Reserve am Ball, der verhinderte Hoffenheimer Bundesliga-Spieler aus Wolfsburg, auf die Trainerbank gewechselt. Seit dem Sommer hatte Sulu als Assistent von Cheftrainer Stephan Lerch bei der U17 gewirkt, nun ist der 36-Jäh- rige als Co-Trainer zur U23 hochgezogen worden. Da der dortige Cheftrainer Kai Herdling aufgrund des Fußballlehrer-Lehrgangs temporär absent ist, wurde Sulu befördert, um der Regionalliga-Reserve im Verbund mit dem etatmäßigen Assistenz-Coach Matthias Cuntz und Torwart-Trainer Alexander Stolz die notwendige Stabilität im Abstiegskampf zu ver-
  2020
2019 – 2020 2013 – 2019 2012 – 2013 2011 – 2012 2009 – 2011 2007 – 2009 2005 – 2007 1998 – 2005 1998 – 2000 1989 – 1998
Spiele / Tore für die TSG:
65 / 0 (Oberliga)
Spiele / Tore insgesamt:
60 / 9 (Bundesliga) 81/9 (2. Bundesliga)
FC Carl Zeiss Jena Samsunspor (Türkei)
SV Darmstadt 98
SCR Altach (Österreich) Gençlerbirliği Ankara (Türkei) VfR Aalen
TSG Hoffenheim II Bahlinger SC
SV Sandhausen
SG Heidelberg-Kirchheim FV Nußloch
„Ich wusste aber immer, wo ich herkomme. Ich bin kein anderer Mensch geworden.“
VEREIN













































































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