Page 12 - TSG_Spielfeld_Januar_2022
P. 12

12
Munas, wir treffen uns an einem Ort der Ruhe. Benötigst Du momentan besonders viel Entspannung?
„Meine Tochter ist jetzt anderthalb Jahre alt und schläft leider noch nicht so viel. Dadurch begleitet mich Kaffee immer häufiger. Ich habe in den vergangenen Monaten wirklich meine Liebe zum Kaffee entdeckt und nehme mir mittlerweile gern Zeit dafür. Zudem ist das Café in der Nähe der Kita meiner Tochter. Daher werde ich wohl zukünftig noch häufiger hier sein.“
Du hast die Geburt Deiner Tochter Nour im Mai 2020 angesprochen. Was hat sich für Dich seit der Geburt verändert?
„Alles.“
Ein neuer Lebensabschnitt also. Wie würdest Du Dein neues Leben beschreiben?
„Diese Liebe zu meiner Tochter kann man nicht in Worte fassen. Es ist einfach unglaublich und ich bin unfassbar dankbar. Ich versuche der beste Vater für meine Tochter zu sein. Ich bin beim Fußball ein sehr emotionaler Mensch und habe früher nach einem schlechten Spiel auch schon mal einen Tag nicht mit meiner Frau geredet, weil ich so schlechte Laune hatte. Aber meine Tochter hat alles verändert, trotz des Schlafmangels bin ich viel ausgeglichener ge- worden. Wenn ich nach Hause komme und sie lachen sehe, ist alles andere egal. Sie gibt mir zusätzlich Kraft. Vor dem Leipzig-Spiel zum Beispiel war meine Tochter krank. Ich bin fast die gesamte Nacht wach geblieben, damit ich mich um sie kümmern kann. Irgendwann habe ich auf die Uhr geschaut und gesehen, dass es schon nach sechs Uhr war. Ich wusste, dass ich gegen Leipzig meine Chance in der Startelf bekommen würde und wollte fit sein.
Daher habe ich meine Frau geweckt und sie hat sich danach um unsere Tochter gekümmert, damit ich wenigstens ein paar Stunden Schlaf vor dem Spiel bekommen konnte. Aber trotz allem hat mir diese Nacht Kraft gegeben, weil ich für meine Tochter da war. Dass ich dann beim 2:0 gegen Leipzig ein Tor geschossen habe, ist doch der Beweis dafür.“ (lacht)
Nour ist in Heidelberg geboren, war sie schon mal im Stadion?
„Leider nicht. Einmal haben wir Tickets besorgt für meine Frau und sie, aber leider ging es ihr an dem Tag nicht gut. Sie weiß aber, dass ich Fußball spiele. Immer wenn sie ein Spiel im Fernsehen sieht, ruft sie ‚Papa‘. Ich hoffe natürlich, dass es in dieser Saison noch klappt mit einem Stadionbesuch und ich dann ein Tor für sie erzielen kann. Eines ist schon klar: Egal, was noch passiert, ich werde immer Positives mit der Region und dem Verein verbinden. Jedes Mal, wenn ich auf ihren Pass gucke, werde ich daran denken. Das ist sehr speziell für mich. Wir fühlen uns hier enorm wohl.“
Du erlebst die Kindheit Deiner Tochter hautnah mit. Deine Kindheit war mit anderen Erfahrungen verbunden, wie war das Leben damals in Nazareth? „Es war anders, aber auch wunderschön. Ich woll- te den ganzen Tag Fußball spielen. In der Schule, auf den Straßen – einfach überall. Direkt nach dem Unterricht haben mein Bruder und ich unsere Ranzen in die Ecke geschmissen und den Ball genommen. Wir hatten einen kleinen Platz in der Nähe des Hauses meiner Eltern. Dort waren wir immer. Wir kommen aus einfachen Verhältnissen, wir hätten nicht glücklicher sein können. Wir lieben Nazareth.“
  Geburtstag: 14. Mai 1992 Geburtsort: Nazareth(Israel) Nationalität: Israelisch
Bei der TSG seit 01/2020
Spiele/Tore bei der TSG
48/11 Bundesliga 4/4 DFB-Pokal
Vorherige Vereine
2016 – 2019: 2017:
2014 – 2016: 2010 – 2014: – 2010:
RB Salzburg
Grasshopper Club Zürich (Leihe) Grasshopper Club Zürich Maccabi Tel Aviv
Maccabi Ahi Nazareth
PROFIS
 












































































   10   11   12   13   14