Page 54 - TSG_Spielfeld_Dezember_2021
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 PRÄSENTIERT VON
    „Schweini“ als Vorbild
Linda Dallmann (27), Nationalspielerin des FC Bayern München, hat wie Jana Feldkamp beim STV Hünxe mit dem Fußballspielen begonnen. „Ich bin mit ihren jüngeren Zwillingsschwestern früher öfter mal mitgegangen zum Fußballplatz. Dann hat es uns Spaß gemacht und wir haben uns zu dritt im Verein angemeldet“, schildert Jana Feldkamp, dass Linda Dallmann zur Initiatorin ihrer Fußball-Laufbahn wurde. Nun spielt sie gemeinsam mit der Münchnerin in der Nationalmannschaft. Ihr Idol hat sie sehr früh ebenfalls beim FC Bayern München gefunden. „Bastian Schweinsteiger war schon immer mein Vorbild, an dem ich mich als Kind orientiert habe“, sagt Jana Feldkamp. Deswegen trägt sie bei der TSG Hoffenheim die Rückennummer 31.
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Ich fühle mich hier total wohl. Ich habe mich so schnell eingefunden, weil das gesamte Team und das Umfeld es mir superleicht gemacht haben“,
sagt Jana Feldkamp, obgleich sie sich in sportlicher Hinsicht an etwas veränderte Abläufe gewöhnen muss- te. „Bei der TSG ist alles professioneller, man merkt, dass ein Männer-Bundesligist dahintersteht.“ Nicht minder aufregend war die private Neuorientierung: „Dass ich erstmals eine eigene Wohnung habe, war auch eine Umstellung“, erklärt die Defensivspielerin, die auf dem Rasen sowohl in der Innenverteidigung als auch im zentralen Mittelfeld beheimatet ist. Hof- fenheim findet sie einfach perfekt für ihre sportliche Entwicklung. Die 23-Jährige ist begeistert, dass sie in der Bundesliga, wo sie für die Sportgemeinschaft Essen-Schönebeck seit 2015 insgesamt 120 Spiele bestritten hatte, nun bei einem Spitzenteam zum Stammpersonal gehört und zum ersten Mal in der UEFA Women’s Champions League auflief.
Für Jana Feldkamp und ihre Teamkolleginnen ist das Spielprogramm in dieser Saison nahezu explodiert. 19 Pflichtspiele hat die TSG von August bis Ende No- vember absolviert,
schied sich für Fußball, „weil es noch schöner ist, mit einem Team Erfolge zu feiern“. Die Fokussierung auf den Fußball war sofort erfolgreich. Feldkamp spielte in allen U-Mannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) von der U15 bis und U20 (insgesamt 48 Par- tien) und wurde 2017 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold, welche die vielversprechendsten Talente eines Jahrgangs erhalten, ausgezeichnet. „Jana ist eine absolute Führungspersönlichkeit und bringt für ihr Alter schon enorm viel Erfahrung mit“, lobte Maren Meinert, die DFB-Trainerin und Weltmeisterin von 2003, die damals 19 Jahre alte „Juniorin des Jahres“. Sie sei sehr spielstark und wirke zunächst „still und zurückhaltend, aber ihr Wort hat in der Kabine Gewicht“.
Mit solchen Empfehlungen und ihrer bei der SGS Essen gesammelten Bundesliga-Erfahrung – ihr Debüt in der ersten Mannschaft gab sie mit 16 – wurde sie bei der TSG sofort zur Stammkraft. „Das hatten wir uns von ihr versprochen. Jana erfüllt unsere Erwartungen zu einhundert Prozent“, sagt Ralf Zwanziger, Abteilungs- leiter Frauen- und Mädchenfußball bei der TSG. Die
„Spiele machen viel mehr Spaß als Training und sie schweißen uns als Mannschaft zusammen. Ich hatte noch nicht einmal das Bedürfnis nach einer Pause.“
im vergangenen
Jahr waren es in
der gleichen Phase
lediglich sieben.
Bei Feldkamp ka-
men sogar noch
drei Länderspiele dazu. Dem Neuzugang aus dem Westen gefällt das aber: „Die Intensität ist eine Herausforderung, aber deswegen habe ich den Schritt ja auch gemacht. Spiele machen mehr Spaß als Training und sie schweißen uns als Mannschaft zusammen. Ich hatte noch nicht einmal das Bedürfnis nach einer Pause.“
Mit großem Ehrgeiz war Jana Feldkamp schon immer ausgestattet. Bis zu ihrem 15. Lebensjahr spielte die gebürtige Dinslakenerin Tennis und Fußball, gehörte in beiden Sportarten sogar zu den Jugend-Leistungs- kadern ihrer Heimatregion am Niederrhein. Sie ent-
Verpflichtung von Feldkamp sandte im Sommer ein eindeutiges Si- gnal an die Kon- kurrenz, welche die TSG nach dem
Abgang von drei Nationalspielerinnen vermutlich in einer Umbruchphase wähnten. „Dass wir Jana, die kurz zuvor A-Nationalspielerin geworden ist, geholt haben, zeigt, dass wir auch in der Lage sind, fertige Spielerinnen zu verpflichten , ohne dass wir unsere Nachwuchsförderung vernachlässigen“, betont Zwanziger, dem in Gia Corley, Tine de Caigny und Petra Kocsan weitere Toptransfers gelangen. Für Cheftrainer Gabor Gallai ist Jana Feldkamp eine feste Größe: „Dass sie vielseitig einsetzbar ist, als Innenverteidigerin, aber auch im defensiven Mittelfeld oder auf der Achter-Position, macht sie neben ihrer sehr guten Technik sehr wertvoll für uns.“
VEREIN














































































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