Page 77 - Spielfeld_November_2021
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 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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Was stand denn auf diesem Gelände, bevor das Museum vor 40 Jahren gebaut wurde?
„Hier war vorher eine wunderschöne, sumpfige, grüne Wiese, die der örtliche Bauer gemäht und damit seine Kühe gefüttert hat, sehr romantisch. Bevor das Museum gebaut wurde, haben wir 1980 einen gemeinnützigen Verein gegründet. Die Idee entstand am Stammtisch in der Villa Waldeck in Eppingen. Alles fing als Schrauber-Gemeinschaft an: ein paar Freunde, Oldtimer-Enthusiasten, Hobby- Restauratoren und Sammler. Jeder hatte Material, aber keinen Platz dafür. Ich steckte damals noch in meinem Ingenieur-Studium und übernahm nach kurzer Zeit den Posten des Direktors. Eigentlich nur übergangsweise, dachte ich. Das dauerte dann aber gut 30 Jahre. Und schließlich wurde ich Präsident.“
Haben Sie damals mit einer solchen Entwicklung gerechnet?
„Das war so nicht absehbar. Zu unserem 40. Geburtstag hielt ich selbst mal inne und blickte zurück. Wenn ich mir anschaue, wie groß wir geworden sind, ist das fast schon ein bisschen erschreckend.“
Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
„Vor allem durch unsere Mitglieder. Ihnen gehören fast 90 Prozent unserer Exponate, fast alle fahrbereit. Autos, die nicht gefahren werden, sind für mich Wohlstandsmüll. Wir haben Motorradsammler, Autosammler, Rennwagensammler, andere haben sich auf Traktoren, Lkw oder Militärfahrzeuge spe- zialisiert. Diese Vielfalt macht uns aus. Schon ein Jahr nach der Eröffnung hatten wir zwei völlig un- terschiedliche Ausstellungsstücke: das einst schnells- te Landfahrzeug der Welt ‚The Blue Flame‘ und die riesige Mortier-Tanzorgel. Anfangs wurden uns Dampfloks zu Schrottpreisen angeboten. Also habe ich unsere Mitglieder abgeklappert und sagte: ‚Kauf‘ Dir doch eine Lokomotive, ist doch schöner als ein Goldbarren im Tresor.‘ Einer fing damit an und andere zogen nach. Irgendwann ging es dann mit den Flugzeugen los. Uns wurde eine Junkers Ju 52 und eine Douglas DC-3 angeboten, so haben wir uns immer weiterentwickelt. Mittlerweile haben wir 3.500 Mitglieder und insgesamt mehr als eine Million Besucher pro Jahr.“
 Historie
1980: Gründung des Vereins Auto-Technik-Museum
1981: Eröffnung des Technik Museums Sinsheim am 6. Mai
1982: Das Rekordfahrzeug „The Blue Flame“ kommt
1988: Ankunft der Junkers Ju-52
1991: Eröffnung des Technik Museums Speyer am 11. April
1995: Eröffnung Hotel Speyer am Technik Museum
1996: Eröffnung IMAX 3D-Kino Sinsheim
2000: Transport des Überschall-Jets Tupolev Tu-144,
begehbar seit 2001
2002: Speyer: Transport der Boeing 747, Aufstellung: 2003
2003: Transport der Concorde, begehbar ab 2004
2005: Eröffnung Hotel Sinsheim am Technik Museum 2008: Speyer: Transport des Space Shuttles Buran und
Eröffnung der Raumfahrthalle
2013: Laser-4k-Technologie im 3D-Kino Sinsheim 2019: Eröffnung der neuen Halle 3 in Sinsheim
  Spektakuläre Exponate begeistern und faszinieren die Besucher des Technik Museums in Sinsheim.











































































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