Page 100 - Spielfeld_November_2021
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  Marken in Vereinsnamen
BAYER 04 LEVERKUSEN, CARL ZEISS JENA, SC OPEL RÜSSELSHEIM und die SG QUELLE FÜRTH sind Beispiele für wirtschaftliche Marken in Vereinsnamen. Der Grund für die Rarität: Bezüge zu Unternehmen im Vereinsnamen sind in Deutschland seit 1983 eigentlich verboten. Damals plante Günter Mast, Geschäftsführer der Mast-Jägermeister AG, den Verein Eintracht Braunschweig in Jägermeister Braunschweig umzubenennen. Sein Vorhaben wurde vom DFB aber verboten, der Verband verabschiedete anschließend den Paragraf 15, in dem es unter anderem heißt: „Änderungen, Ergänzungen oder Neugebungen von Vereinsnamen und Vereinszeichen zum Zwecke der Werbung sind unzulässig.“ Klüger hatte sich der hessische Klub VfR Bürstadt angestellt, dessen Sponsor, der Geschirrfabrikant Otto Limburg aus Bürstadt, auf spezielle Art Eingang in den Klubnamen fand. Als VfR 1910 OLI Bürstadt wurde der Klub von der Bergstraße 1975 gar Deutscher Ama- teurmeister. Erlaubt sind hingegen endogene Vereinsnamen mit Unternehmensbezug, wie beispielsweise bei Bayer 04 Leverkusen, das aus dem Betriebssport hervorging. Der SC Opel Rüsselsheim war hingegen nie eine Firmenmannschaft, sondern unabhängig vom Konzern. Und RB Leipzig tarnt sich vehement als RasenBallsport Leipzig.
         Bunte Kombinationen
Farbenfroh geht es in den vergangenen Jahren bei den Trikots der Bundesligisten zu. Wie in Hoffenheim, wo die TSG in dieser Spielzeit in lachsfarbenen Ausweichtrikots aufläuft. Die Namen der Klubs enthalten hingegen selten viele Farben. Rund fünf Prozent aller am DFB-Spielbetrieb teilnehmenden Männer- und Frauenteams tragen zwei Farben in ihren Klubnamen. BLAU-WEISS, ROT-WEISS und GRÜN-WEISS sind unter diesen mit insgesamt 82 Prozent die Beliebtesten. Muster sind indes auch bei den Farbkombinationen zu erkennen. Blau-Weiß dominiert im Norden und Osten, Rot-Weiß und Grün-Weiß sind vermehrt im Süden und Westen vertreten. Dass viele Klubs auf die Farbe Weiß setzen, hat finanzielle Hintergründe. Eine komplette Fußball-Bekleidung kostete in den Gründungsjahren vieler Fußballklubs rund 20 Mark, dies entsprach dem halben Wochenlohn eines Facharbeiters. Weiße Farbe war damals günstig und überall erhältlich. In der DDR waren je nach Wirtschaftszweig zudem Farben vorgeschrieben. Mann- schaften mit den Beinamen Turbine und Empor mussten in Blau-Weiß auflaufen, Chemie in Grün-Weiß und Einheit in Rot-Weiß. Weit hinten im Farben-Ranking stehen die Kombinationen Rot-Gelb, Grün-Rot und Gold-Blau, Rosa sucht man vergebens. Doch dank der farbprächtigen Fußballschuhe und den meist auffällig designten Third-Trikots sind in der Bundesliga längst alle Farben zahlreich vertreten.
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