Page 62 - TSG_Spielfeld_Oktober_2021
P. 62

62
1998 kam „Baum“, wie er oft genannt
wird, als Spieler vom SV Sandhausen
nach „Hoffe“, um bis 2001 im Ver-
bands- und Oberligateam der TSG auf
Torejagd zu gehen. Seit zehn Jahren ist
der in Dielheim wohnende Vorsitzende im Fanwesen der TSG tätig, er leitet seit sieben Jahren als Angestellter der Fußballspielbetriebs GmbH das TSG-Fanmobil „HOFFEX- PRESS“, das auf rund 140 Veranstaltungen pro Jahr gezielt Kinder und Jugendliche anspricht – und ist damit einer der wichtigsten Botschafter der TSG in der Rhein-Neckar- Region. Nun beginnt zusätzlich für ihn ein neuer Abschnitt
in seinem Leben, er wird auch den Fußball-Bundesligisten TSG Hoffen- heim nach außen repräsentieren. „Der Augenblick der Wahl war für mich sehr emotional. Ich werde alles tun, um
dieser verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen zu sein“, sagte Baumgärtner, der für seine Bodenständigkeit und unkomplizierte Art geschätzt wird. Dann verabschiedete er sich in Richtung Dietmar-Hopp-Stadion, um den 2:1-Sieg der TSG-Frauen gegen Eintracht Frankfurt live zu erleben und parallel auf dem Fernseher die weniger erfolgreiche Partie der Männer beim VfB Stuttgart zu verfolgen.
„Der Augenblick der Wahl war für mich sehr emotional. Ich werde alles tun, um dieser verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen zu sein.“ KRISTIAN BAUMGÄRTNER
 Dietmar Hopp setzt weiter auf „Top-Talente“ für die TSG
Bei der Versammlung am 2. Oktober sprach auch TSG-Hauptgesellschafter Dietmar Hopp zu den Mitgliedern. Er bat sie zunächst, Kristian Baumgärtner mit einem klaren Votum für die neue Aufgabe des Ersten Vorsitzenden zu versehen. „Wir sehen in ihm einen kompetenten und würdigen Nachfolger. Er hat es verdient, denn er ist schon als Vizepräsident im vergangenen Jahr überzeugend in Peter Hofmanns Fußstapfen getreten“, sagte Hopp. Ebenso nahm Hopp Bezug auf die Berufung des langjährigen Sportpsychologen Prof. Dr. Jan Mayer in die Geschäftsführung der TSG Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH, dessen Mehrheitseigner Hopp ist: „Jan Mayer hat zusammen mit Frank Briel und Denni Strich in recht kurzer Zeit einen Klimawandel bewirkt, der die Zufriedenheit der Mitarbeiter und damit die Leistungsfähigkeit deutlich verbessert hat.“
Auch zur ökonomischen Lage der TSG und zur Diskussion um 50+1 bezog Hopp in seinem Redebeitrag Stellung und bezeichnete die wirtschaftliche Situation der TSG als „vergleichsweise solide“ – ein Grund dafür sei wohl auch sein vollständiger Verzicht auf Gewinnentnahme. So habe der Klub zuletzt „sehr, sehr schöne Gewinne gemacht, die uns jetzt zugutekommen in dieser schwierigen Corona-Zeit“, sagte Hopp. Dabei legte Dietmar Hopp Wert auf die Feststellung, dass der Klub wirtschaftlich unabhängig sei: „Im Jahr 2010 war meine letzte Mittelzuführung“, sagte Hopp. „Das bedeutet, die TSG trägt sich seit elf Jahren selbst, entgegen dem Geschwätz mancher Besserwisser, die immer noch glauben, ich könnte gegen alle Regeln der DFL beliebig viel Geld in die TSG pumpen. Es ist nicht so, aber manche sind eben unbelehrbar.“
Die Diskussion um 50+1 werde „leider auch nicht gerecht geführt“, erklärte Hopp: „Da wird behauptet, dass die drei Vereine, die von 50+1 befreit sind, Vorteile hätten. Für unsere TSG gilt das keinesfalls.“ Inwieweit das auch für VW beim VfL Wolfsburg und Bayer in Leverkusen gelte, entziehe sich allerdings seiner Kenntnis. Anschließend lobte er die sportliche Gesamtsituation der TSG von den Bundesliga-Männern über die Akademie-Teams von der U12 bis zur U23 bis hin zur Frauen-Mannschaft sowie den Mädchen-Teams.
„Lassen sie mich noch einiges über die Zukunftsperspektive sagen“, erklärte Hopp und stellte abschließend ein neues Projekt vor: „Es wird zunehmend schwerer für kleine Vereine wie uns, Vorsorge zu treffen, dass in der ersten Mannschaft ausreichend Qualität für die Bundesliga vorhanden ist. Da ich den Anspruch vertrete, dass die TSG dauerhaft auf einen der ersten sechs Plätze stehen sollte, um international mitzuspielen, habe ich privat eine größere Investition begonnen, um talentierte Nachwuchsspieler nach Hoffenheim zu bringen. Das bedeutet, dass wir konsequent auf Spieler setzen, die wir in Brasilien und Portugal selbst entwickeln. Parallel setzen wir alles daran, dass wir weiterhin Toptalente auch aus unserem Nachwuchsleistungszent- rum hervorbringen.“ Er sei glücklich, dass Jens Rasiejewski die Leitung der TSG-Akademie übernommen habe. Er könne dazu beitragen, dass „mein Anspruch, für die TSG Platz sechs oder besser zu belegen, auch weit über meinen Lebenshorizont Gültigkeit haben soll“. Nur mit Mitarbeitern, „die das Zusammenspiel unserer Akademien weltweit begreifen, werden wir Topspieler für die TSG gewinnen können.“
 VEREIN



















































































   60   61   62   63   64