Page 97 - TSG_Spielfeld_September_2021
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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DIE SACHE MIT DEM VERFALLSDATUM
In punkto Lebensdauer der Schuhe haben Profis sehr unterschiedliche Vorlieben. Franz Beckenbau- er etwa war dafür bekannt, dass er seine Schuhe immer bis zur absoluten Verschleißgrenze trug. Im Sport- und Olympiamuseum in Köln steht ein Exemplar eines Adidas Cosmos, den der „Kaiser“ 1970 trug: Die Spitze vorn ist aufgeplatzt und auch der Rest stark löchrig und mitgenommen. Für den englischen Nationalspieler John Terry konnte die Fluktuation an den Füßen indes nicht groß genug sein, er verbrauchte gleich drei Paar Schuhe pro Spiel. „Ich trage ein neues Paar zum Aufwärmen, ein neues Paar in der ersten Halbzeit und dann ein neues Paar in der zweiten Halbzeit“, hat der frühere Abwehrchef des FC Chelsea dem britischen TV-Sender Sky Sport verraten.
AUF GROSSEM FUSS
Der frühere tschechische Mittelstürmer Jan Koller, der viele Jahre für Borussia Dortmund spielte, ragte nicht nur mit seiner Körperlänge von 2,02 Metern heraus. Auch bei den Schuhen musste es bei ihm die XXL-Variante sein: Koller trägt die Größe 50. Im Gegensatz dazu zeigte Gerd Müller, der kürzlich im Alter von 75 Jahren verstorbene „Bomber der Nation“, dass Toreschießen keine Frage großer Trefferfläche an den Füßen ist: Müller hatte Schuhgröße 38. In Spielen indes streifte er sich Schuhe in Größe 41 über, weil er sich „damit besser drehen konnte“.
Kleine Füße in großen Schuhen: Legende Gerd Müller
  BUNTE VIELFALT IM TREND
Die frühere Einheitsfarbe schwarz hat bei Fußball- schuhen längst ausgedient. Je greller, desto besser lautet inzwischen das Motto bei den meisten Profis. Ob rot, blau, lila, grün, orange oder pink: bunt ist schwer angesagt. Dem guten Geschmack sind da keine Grenzen gesetzt. Der Argentinier Kun Agüero trug bei der WM 2014 einen Puma-Schuh, bei dem der rechte Schuh pink und der linke hellblau/tür- kis war. „Dadurch steigt die Aufmerksamkeit auf die Spieler, die diese Schuhe tragen“, lautete die Marketing-Strategie dahinter.
Joma revolutionierte den Weltmarkt der Fußball- schuhe bereits 1998 mit seiner Kampagne „El color en el futbol“. Fernando Morientes von Real Madrid kombinierte im Zuge dessen zum weißen Dress der „Königlichen“ rote Fußballschuhe. Einer der ersten Fußballschuh-Exoten überhaupt war übrigens Günter Netzer, der seiner Zeit modisch nicht nur bei der Frisur meist etwas voraus war: Er trug ein blau-gelbes Modell von Puma.
 
























































































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