Page 64 - TSG_Spielfeld_September_2021
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   Das ResearchLab kann durch das Projekt – für das sich auf Seiten des Verbandes der Heidelberger Christoph Herr, Koordinator Sportpsychologie im DFB, verantwortlich zeichnet – somit mehrere interessante Fragestellungen untersuchen. „Wir können unsere Datenbasis erweitern und erhalten Werte von den Besten der Besten“, erklärt Spielmann.
Die Auswertung der exekutiven Funktionen der deutschen U-Nationalmannschaften ergänzt ideal die bereits seit Jahren ermittelten und analysierten Daten, die aus der systematischen Arbeit mit anderen Sportarten abseits des Fußballs gewonnen wurden. Das bedeutet auch, dass die seit 2008 bei der TSG von Prof. Jan Mayer gesammelten Erfahrungen in die stetige Entwicklung der Fragebögen eingeflossen sind. So ist ein Tool gereift, das zu wissenschaftlich fundierten Ergebnissen führt. Die Non-Profit-Ko- operation entspricht somit auf perfekte Weise dem Gründungsgedanken des Labs: dem Transfer von gesellschaftlich relevanten Erkenntnissen in die breite Öffentlichkeit. Die gemeinsamen Interessen sind auch durch das Entstehen des Handbuchs „Sportpsychologische Diagnostik“ eindrücklich dokumentiert worden (siehe Abbildung). Derzeit arbeiten die Lab-Wissenschaftler an den ersten Veröffentlichungen, sodass zeitnah alle Interessierten von den wissenschaftlichen Ergebnissen des DFB und des TSG ResearchLab profitieren können.
„Die Kooperation mit dem OSP ist für uns deswegen bedeutsam, weil es nicht nur um Fußball geht, sondern wir auch die Daten von Hochleistungssportlern anderer Sportarten erhalten.“
JAN SPIELMANN
Die Fragebögen, die beim DFB angewendet werden, werden auch beim Olympia-Stützpunkt (OSP) in Heidelberg eingesetzt. „Die Kooperation mit dem OSP ist für uns deswegen bedeutsam, weil es nicht nur um Fußball geht, sondern wir auch die Daten von Hochleistungssportlern anderer Sportarten erhalten“, sagt Spielmann. Selbstverständlich ist, dass alle Daten, die in Zuzenhausen von den Wis- senschaftlern gesammelt werden, strengsten Regeln des Persönlichkeitsschutzes unterliegen. Sie fließen stets nur anonymisiert in Veröffentlichungen ein.
Als einen großen Erfolg stuft das TSG ResearchLab zudem den Launch einer Sportpsychologie-App ein. Die Corona-bedingten Lockdown-Phasen hatten viele Top-Leichtathleten, Spitzenschwimmer sowie andere Hochleistungssportler zwei Mal im vorigen Jahr und erneut in diesem Frühjahr vor große Pro- bleme gestellt, da ihre normalen Trainings- und Wettkampf-Rhythmen entweder gestört wurden oder sogar völlig in sich zusammenbrachen. Des- halb gestaltete sich auch der Kontakt zu Sportpsy- cholog*innen schwieriger als zuvor. „Die von uns entwickelte App sollte helfen, die Sportler etwas aus der Isolation zu befreien und sportpsychologische Coaching- und Trainingstechniken zu vermitteln“, sagt Spielmann.
Das Tool ist für alle Interessierten kostenfrei über die App-Stores von iOS, Android oder über eine Browserversion abrufbar und wurde bereits über die Kanäle des DSV und DLV kommuniziert. Insgesamt wurde die App 3.000 Mal heruntergeladen und bis Mitte August 47.000 Mal aufgerufen.
 HANDBUCH
SPORTPSYCHOLOGISCHE DIAGNOSTIK
KOOPERATION DFB E.V. &
TSG RESEARCHLAB GGmBH
Jan Spielmann, Christoph Herr, Hans-Dieter Hermann & Jan Mayer
            VEREIN




















































































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