Page 34 - TSG_Spielfeld_September_2021
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„Kleiner George“ mit großen Zielen
Dass er seine Worte mit Bedacht wählt, hat Georginio Rutter in der noch jungen Spielzeit bereits bewiesen: „Die TSG ist der ideale Verein für mich“, hatte der im Januar nach Hoffenheim gewechselte Franzose vor der Saison betont – und zeigte anschließend auf dem Feld, warum das so ist. Der 19-Jährige überzeugte als Torschütze und Vorbereiter und startete überragend in die neue Spielzeit. Auf dem Weg zu einer großen Karriere will der „kleine George“, wie sein Name übersetzt lautet, in dieser Spielzeit die nächsten Schritte machen.
Ein altes Sprichwort besagt, dass wer die Sonne im Herzen trägt, nie vom Wetter ab- hängig sei. Auf Giorginio Rutter trifft das zu,
denn der Franzose ist so gut gelaunt, dass ihm der verregnete Sommer in Deutschland in diesem Jahr nicht die Laune verderben konnte. Wirklich wich- tig waren andere Dinge. Und zwar – frei nach Adi Preißler – „aufm Platz“. Dort erlebte der 19-Jährige so viele Highlights, dass das Grinsen derzeit nicht aus seinem Gesicht weichen
nalliga wollte er die Sicherheit zurückgewinnen, die ihn zu einem der besten Nachwuchsspieler Frankreichs gemacht hat. Doch bei Stade Rennes war er zuvor nur noch sporadisch zum Einsatz gekommen. „Hier bin ich sofort zur Ruhe gekommen. Man hat sich sehr gut um mich gekümmert“, sagt Rutter mit Blick auf das Frühjahr. Der Rückhalt und das Vertrauen waren die Basis für starke Trainingsleistungen, die ihn nach nur drei Wochen in Hoffenheim ins Bundesliga-Team
will. Den mutigen Wechsel
zur TSG im Januar und den
damit verbundenen Abschied
aus seiner Heimat hat er nie
bereut. Im Gegenteil: „Ich
fühle mich hier sehr wohl.
Der Klub ist einfach perfekt für mich“, schwärmt Rutter. „Die Mannschaft und der gesamte Staff haben mich sehr herzlich aufgenommen.“
Seit seiner Ankunft im Kraichgau hat sich alles schnell gefügt für den in der Bretagne geborenen Angreifer – auch neben dem Platz. In Neckargemünd wohnt er, seine Freizeit verbringt er meist mit Melayro Bogarde, alle paar Wochen kommt seine Familie zu Besuch. Sehr zur Überraschung der Eltern verneh- men sie keinerlei Klagen über Heimweh oder die große Entfernung zur Familie, wie er erzählt: „Ich bin wirklich sehr zufrieden. Das sage ich auch allen. Als ich nach Deutschland kam, konnte ich mir nicht vorstellen, dass alles so gut funktionieren würde, meine Familie freut sich deshalb natürlich umso mehr“, sagt Rutter.
Eigentlich hatte er sich darauf eingerichtet, zunächst nur Spielpraxis in der U23 zu sammeln. In der Regio-
katapultierten. Eine unver- hoffte Reise ohne Umwege – und so sollte es weiterge- hen: Sein Bundesliga-Debüt wurde zum gelebten Traum. Gegen Werder Bremen wur- de er am 21. Februar in der
87. Minute eingewechselt, drei Minuten später er- zielte er mit seinem starken linken Fuß den Treffer zum 4:0-Endstand. „Das hat mich wirklich stolz gemacht. Meine doppelte Premiere hat bei mir sofort Lust auf mehr geweckt. Das ist ja nicht normal, dass man so etwas erlebt“, sagt Rutter. Die Mischung aus Sonnyboy-Attitüde, fußballerischer Klasse und auf- opferungsvoller Spielweise überzeugten Teamkolle- gen und Trainer Sebastian Hoeneß wie bei einem Speed-Dating. Nicht nur beim Torjubel wird Rutter geherzt und umarmt, es ist für jeden deutlich sicht- bar, dass der Angreifer ein gern gesehener Zugang im TSG-Kollektiv ist. „Ein kleines bisschen junge Energie und Liebe“ postete etwa Andrej Kramarić mit einem zwinkernden Smiley versehen unter ein gemeinsames Foto mit Rutter bei Instagram. Und Trainer Sebastian Hoeneß sagt über den Franzosen „Er ist auch ein guter Typ, der das Herz am rechten Fleck hat und deswegen eine große Akzeptanz in der Mannschaft hat.“
„Ich fühle mich hier sehr wohl. Der Klub ist einfach perfekt für mich“
PROFIS
















































































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