Page 70 - TSG_Spielfeld_Juni_2021
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   Matthias Lautenschläger hatte eine große Vision, als er vor neun Jahren seinen Job als Manager der MLP Academics Heidel-
berg antrat: „In der Bundesliga vor ausverkauftem Haus gegen Alba Berlin spielen.“ Der Vision sind er und sein Team im Mai einen ganz entscheidenden Schritt nähergekommen. Die Academics holten sich den ProA-Titel und stiegen in die Bundesliga auf – nach 36 Jahren wieder erstklassig. „Genau da gehört Heidelberg als neunfacher Meister hin“, findet der 41-Jährige.
Der Aufstieg fiel, passend zur pandemiegepräg- ten Saison, einigermaßen kurios aus: Wegen Corona-Fällen in den Teams von Schwennin- gen, Bremerhaven und später auch Kirchheim wurden Playoff-Spiele abgesagt, die Tabelle eingefroren und die Academics zum Sieger der Gruppe 2 erklärt. Im Finale gegen die Bayer Giants Leverkusen bestätigten die Heidelberger allerdings ihren Anspruch auf das Basketball-Oberhaus. „Im Voraus wurde viel geredet, da war es eine besondere Ge- nugtuung, das Hinspiel in Leverkusen mit 30 Punkten Vorsprung zu gewinnen. Das war eine unglaubliche Energieleistung des Teams. Da war dieses Extrafeuer, alle wollten beweisen, dass sie die Besten sind.“ Ein Unentschieden im Rückspiel reichte für die Meisterschaft. Nun hofft der traditionsreiche Klub, der mit dem SNP Dome eine neue Heimspielstätte
besitzt, auf den Beginn einer neuen Ära.
Der Verein, der bis 2012 noch USC Heidelberg hieß, hat eine von Höhen und Tiefen geprägte Historie. „Von Ende der 40er- bis Anfang der 60er-Jahre war Heidelberg unangefochten die bundesdeutsche Basketball-Hauptstadt“, erzählt Peter Wittig, der die Vereinsgeschichte für die USC-Homepage Saison für Saison aufgeschrieben hat. Zwischen 1948 und 1963 gingen bei den Männern zehn, bei den Frauen neun Meistertitel an Teams aus der Universitätsstadt. Allein das Männerteam des USC holte von 1957 bis 1962 sechs Titel nacheinander.
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