Page 60 - TSG_Spielfeld_Juni_2021
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„Ich habe großen Respekt vor den Jungs“
Marcel Rapp ist seit 2013 als Trainer in der TSG-Akademie tätig. Im März 2017 übernahm der gebürtige Pforzheimer die Hoffenheimer U19, die er unter anderem 2019 mit dem Sieg über Real Madrid ins Final Four der UEFA Youth League führte. Im Juni des vorigen Jahres war Rapp Mitglied des Trainerteams, das die TSG-Profis in der Saison-Schlussphase noch in die Europa League brachte. Mit seiner U19 dagegen konnte der 42-Jährige aufgrund der Corona-Pandemie nach dem 7. März 2020 gerade einmal vier Pflichtspiele absolvieren. Im SPIELFELD-Interview erzählt Marcel Rapp, welche Lehren er aus dieser Zeit gezogen hat, wieso ein Wettkampf wichtig ist und warum er stolz ist auf seine Junioren.
Marcel, eine sehr spezielle Saison, auch für Dich persönlich, ist nun offiziell vorüber. Vor elf Monaten hast Du als Teil des erfolg-
reichen Trainer-Teams in Dortmund das Erreichen der Europa League mit den TSG-Profis gefeiert, nun wurde bereits Deine zweite Saison nacheinander mit den U19-Junioren vorzeitig abgebrochen. „Die Wochen mit den TSG-Profis vor einem Jahr waren einfach eine großartige Erfahrung, die ich nicht missen möchte und für die ich sehr dankbar bin. Diese Zeit hat mich vor allem in einem Urteil bestärkt: Es ist und bleibt das gleiche Spiel, bei
der U19 wie bei den Profis. Es war eine super Zeit, weil die Jungs top waren, weil wir es zusammen echt gut gemeistert haben – und zum Schluss auch noch extrem erfolgreich waren. Ich kann sagen: Ich habe wahnsinnig viel gelernt in diesen Wochen und versuche das jetzt den Jungs weiterzugeben.“
Ein Teil Deines Jobprofils fällt aber aktuell aufgrund der Corona-Pandemie weg – der Wettkampf. Die aktuelle Spielzeit wurde, nach vier im Herbst aus- getragenen Spieltagen, nun endgültig abgebrochen. Da fragt man sich: Wie groß ist der Unterschied zu einem normalen Jahr?
„Tatsächlich war es im Alltag gar nicht so ein großer Unterschied, wie man meinen könnte. Denn wir konnten mit der U19 ja, mit einer kurzen Ausnahme,
die ganze Zeit trainieren. Wir durften auch relativ früh wieder Freundschaftsspiele absolvieren, so dass wir ein wenig diesen Spielrhythmus hatten. Für die Jungs oder auch für mich persönlich war es deswegen ein ganz normales Jahr, so normal es eben sein kann. Also ich habe zumindest genauso viel gearbeitet wie davor. (lacht) Die Umstände sind schon speziell, aber wir sind dankbar, dass wir über- haupt trainieren durften in der jetzigen Zeit. Es ist wichtig, das zu erwähnen, da es den Breitensport
viel härter getroffen hat.“
  „Diese Zeit hat mich vor allem in einem Urteil bestärkt: Es ist und bleibt das gleiche Spiel, bei der U19 wie bei den Profis.“
 VEREIN























































































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