Page 38 - TSG_Spielfeld_Juni_2021
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Ich musste manchmal den Fernseher ausschalten, weil ich mich so hilflos gefühlt habe und die Jungs eigentlich auf dem Rasen unterstützen wollte. Die vielen Ausfälle haben uns wehgetan.“
Auch nach seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining dauerte es, bis er wieder in die Startelf zurückkehrte. Nach Absprache mit dem Trainerteam sollte der Tscheche langsam herangeführt werden, damit die Wadenverletzung nicht wieder aufbrechen würde. Zunächst kam er 15 Minuten zum Einsatz, anschlie- ßend wurde die Belastung in jeder Partie gesteigert. „Das hat mir extrem gutgetan. Ich hätte nicht sofort 90 Minuten Leistung bringen können, dafür war ich zu lange draußen. Dass ich der Mannschaft anschlie- ßend helfen konnte, freut mich natürlich“, sagt der Verteidiger. Dank seines ausgeprägten Offensivdrangs bereitete er fünf Treffer vor und unterstrich erneut seinen Stellenwert für das Team. „Er ist sehr positiv und bringt eine Komponente rein, die uns guttut. Jeder weiß, wie wichtig Pavel für diese Mannschaft ist. Sowohl auf als auch neben dem Platz. Er ist ein Führungsspieler“, lobt TSG-Trainer Sebastian Hoeneß seinen Profi mit der Rückennummer drei.
Welche Bedeutung der Tscheche für die TSG hat, zeigt auch ein Blick in die Statistiken. Mit 158 Bundes- liga-Spielen liegt Kadeřábek im TSG-Ranking der
meisten Bundesliga-Einsätze auf Platz sechs. Nur Sebastian Rudy, Oliver Baumann, Andreas Beck, Sejad Salihovic und Andrej Kramarić liefen häufiger im Hoffenheim-Trikot in der Bundesliga auf. Ein Wert, der auch den 29-Jährigen beeindruckt: „Die TSG ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich habe viel mit dem Verein erlebt. Am Ende meines Vertrages bin ich acht Jahre hier und habe dann hoffentlich mehr als 200 Bundesliga-Spiele auf dem Konto. Das hätte ich mir bei meinem Wechsel 2015 nicht vorstellen können.“
Längst hat der in Prag geborene Nationalspieler eine zweite Heimat im Kraichgau gefunden. Mit seiner Frau Tereza und seinen Kindern Ema und Elva wohnt er in Sinsheim. „Zuhause ist für mich dort, wo sich meine Familie wohl fühlt – und das ist hier absolut der Fall. Meine beiden Kinder sind während meiner Zeit bei der TSG geboren. Der Klub und die Region bedeuten uns enorm viel.“
Mit der TSG will der Verteidiger nächste Saison wie- der angreifen: „Wir haben zum Saisonende gesehen, welches Potenzial in uns steckt. Ohne die extreme Anzahl an personellen Ausfällen können wir wieder um die internationalen Plätze kämpfen.“ Doch zuvor nimmt Pavel Kadeřábek noch die Europameisterschaft ins Visier – und ein ganz besonderes Duell mit Andrej Kramarić.
   Sechs TSG-Profis im EM-Kader
Bis zum 1. Juni hatten die jeweiligen Nationaltrainer Zeit, um ihren endgül- tigen Kader – bestehend aus jeweils 26 Spielern – für die Europameisterschaft zu nominieren. Bis zum Redaktionsschluss standen sechs TSG-Profis in der Auswahl ihrer jeweiligen Länder.
Pavel Kadeřábek Andrej Kramarić Christoph Baumgartner Florian Grillitsch Stefan Posch
      Robert Skov
  Die tschechische Nationalmannschaft mit Pavel Kadeřábek belegte in der EM-Qualifikationsgruppe A Platz zwei hinter England.
PROFIS






















































































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