Page 14 - TSG_Spielfeld_Juni_2021
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   „Wir als Gesellschaft müssen das Wohl der Kinder besser im Blick haben“
Das Thema Kinder und Bewegung treibt Oliver Baumann schon seit langem um.
„Der Sport hat mir so viel gegeben und mich tatsächlich auch erzogen“, erzählt der 31-Jährige, der neben den gesund- heitlichen Aspekten auch die weichen Faktoren des Sports betont. „Der Sport hat mir eine Haltung vermittelt. Dein Sozialverhalten wird besser, du lernst mehr Freunde kennen, und vor allem macht es auch noch wahnsinnig viel Spaß.“
Gerade in der Corona-Pandemie treibt den Wahl-Leimener dieses Thema besonders um, weil bestehende Tendenzen aufgrund der herrschenden Beschränkungen noch verschärft wurden. „Es ist gerade für alle eine schwierige Zeit – und für Kinder und Jugendliche ist es zudem noch eine gefährliche Phase. Denn wir müssen es schaffen, die Kinder wieder nach draußen zu bringen, wieder in Bewegung zu versetzen.“ Die zunehmende Anzahl von psychischen Schädigungen bei Kindern bewegen Baumann ebenso wie der Befund, dass immer weniger Kinder Sport treiben (können). Baumanns Appell: „Das Wohl der Kinder und Jugendlichen müssen wir als Gesellschaft besser im Blick haben. Punkt.“ So unterstützt Baumann inhaltlich auch die Forderung, den Breitensport für Jugendliche in der Natur wieder zu ermöglichen, so wie es zuletzt auch der Deutsche Fußball Bund und der Deutsche Olympische Sport Bund mit ihrer Petition „Draußen muss drin sein“ forderten. „Sport ist einfach wichtig und an der frischen Luft stärkt es sogar das Immunsystem, das ist in dieser Zeit ganz sicher von Vorteil“, sagt Baumann.
„Es muss gar kein Fußball sein, und vor allem muss das Kind kein Profi werden. Es soll einfach Spaß am Sport haben. Das ist das Einzige, was zählt.“
 Führungsfigur und Ansprechpartner: Kapitän Oliver Baumann (rechts) mit Stefan Posch
Hast Du schon ein Gefühl, was mit dieser Truppe in der nächsten Saison möglich wäre?
„Wenn ich mir jetzt allein die Mannschaft anschaue, ist es meine Erwartung und mein Ziel, realistisch natürlich eine bessere Saison zu spielen. Wir haben nur noch die Bundesliga und den DFB-Pokal im nächsten Jahr und deswegen ist es definitiv möglich, über eine gute Vorbereitung deutlich besser abzu- schneiden. Ich will nicht schon wieder von interna- tionalen Plätzen sprechen, weil uns natürlich jetzt Demut gut zu Gesicht steht. Aber ich sage: Mit der Qualität des Vereins und der Mannschaft kann und sollte jedes Jahr versucht werden, um die Europa League zu spielen. Natürlich muss dann vieles pas- sen, es dürfen dich auch nicht so viele Verletzungen ereilen. Aber es ist definitiv möglich und bleibt auch immer mein persönliches Ziel.“
Du warst erstmalig für die Nationalmannschaft nominiert, durch die Verletzung war eine mögliche EM-Teilnahme aber kein Thema. Der Traum vom DFB-Debüt aber bleibt?
„Natürlich hat es mir noch mal einen kleinen Stich versetzt, dass ich aufgrund der Verletzung jetzt keine Rolle für den EM-Kader spielen konnte. Aber es ist jetzt einfach wichtig, jegliche Belastung zu vermei- den. Ich bin im erweiterten Kreis und natürlich ist mein Ziel, noch näher ranzukommen. Ich habe einen guten Austausch mit Torwarttrainer Andreas Köpke
PROFIS























































































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